Amtsgericht verhängt teuren Denkzettel

Chef eines Logistikunternehmens muss 20.000 Euro Geldbuße zahlen.

Krefeld. Das Krefelder Schöffengericht stellte jetzt ein Verfahren gegen einen 39-jährigen Krefelder vorläufig ein, weil der Betrugsvorwurf nicht eindeutig erhärtet werden konnte. Der bereits erheblich strafrechtlich in Erscheinung getretene Mann war angeklagt wegen Betrügereien in 72 Fällen, die von Juni 2008 bis Juni 2009 begangen haben sollte.

In dieser Zeit war er Direktor einer Logistikfirma mit Hauptsitz in London und führte die deutsche Zweigniederlassung, eingetragen im Handelsregister des Krefelder Amtsgerichts. Als Geschäftsführer soll er zahlreiche Transportverträge mit Speditionen abgeschlossen und die Fahrten verspätet oder gar nicht bezahlt haben. Die Staatsanwältin brauchte für die Aufzählung der Daten und Summen genau elf Minuten.

Der Gesamtschaden soll sich auf rund 80.000 Euro belaufen. Die Kammer konnte jedoch den Betrugsvorwurf nicht zweifelsfrei beweisen, obwohl vier Zeugen betroffener Speditionen aussagten. Der Angeklagte selbst gab zu, manchmal den Überblick verloren und nicht immer rechtzeitig gezahlt zu haben und auch derzeit mit Zahlungen noch im Rückstand zu sein.

Das Gericht stellte das Verfahren gegen eine Geldbuße ein. Alle Beteiligten waren damit einverstanden. Der Beklagte muss in den nächsten sechs Monaten an vier gemeinnützige Einrichtungen je 5000 Euro zahlen. Geht das Geld rechtzeitig ein, wird das Verfahren endgültig eingestellt.