Prozess Angeklagte schweigen zu Vorwürfen

Bewaffnetes Trio soll versucht haben, Geld einzutreiben.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Eine Machete, ein Elektroschocker und ein Schlagstock spielten am Freitag in einem Prozess gegen drei Mönchengladbacher vor dem Schöffengericht eine Rolle. Bewaffnet mit den zwei letztgenannten Utensilien sollen sie in Hüls versucht haben, Geld bei einem 28-jährigen Krefelder einzutreiben. Der war mit der Machete ausgestattet.

Genützt hat ihm das nicht viel, denn am Ende der Auseinandersetzung vor der Wohnung seiner damaligen Lebensgefährtin steckte die Waffe in seinem Arm und hatte eine Arterie durchtrennt. Die mutmaßlichen Angreifer, ein 30- und ein 33-Jähriger sowie eine 27-Jährige, sollen ohne Beute abgezogen sein. Vor allem deshalb, weil in der Wohnung des vermeintlichen Opfers eine Geburtstagsparty gefeiert wurde und sie sich in der Unterzahl sahen. Dennoch soll vor allem der 30-Jährige mit einem Schlagstock einige Zeugen geschlagen haben.

Ein Partygast konnte sich gut an die Ereignisse erinnern. Er sei in die Küche geflüchtet und habe mehrere Schläge abbekommen. „Und dann habe ich gesehen, wie das Blut nur so aus seinem Arm herausspritzte.“ Gemeint war die Szene mit der Machete. Die hatte der 28-Jährige immer zur Verteidigung neben der Tür liegen.

Der Überfall hatte Folgen, denn die Polizei fand jede Menge Drogen in der Wohnung. Noch im Krankenhaus wurde auch der Überfallene verhaftet und sitzt bis heute im Gefängnis. Der Mann äußerte im Prozess die Vermutung, dass das Malheur mit der Machete wohl im Rahmen der Rangelei aus Versehen passiert sei. Vielleicht sei es sogar einer seiner Kollegen gewesen. Das wisse er aber nicht.

Was die Angeklagten von ihm wollten, habe er damals nicht gewusst. „Im Nachhinein wurde mir erzählt, dass ich einem von denen Geld schulden soll.“ Es ging um 900 Euro. Er wisse von solchen Schulden nichts. Problem für die Angeklagten soll laut Anklage gewesen sein, dass es sich bei dem Geld um Schulden aus Drogengeschäften gehandelt haben soll. Das konnten sie schlecht mit einem Anwalt eintreiben. Alle Angeklagten schwiegen am ersten Verhandlungstag. Ob sie Aussagen machen, wird sich bei der Fortsetzung des Prozesses im August zeigen.