Kritik nach Besuch von Wüst Anreize zur Verbesserung der Schwimmausbildung müssen her
Meinung | Krefeld · Nachdem NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst im Badezentrum Bockum zu Besuch war, wurde Kritik laut, Schwarz-Gelb habe zu wenig für die Verbesserung der Schwimmausbildung getan. Nicht ganz zu Unrecht.
Es dauerte nicht lange, bis sich am Donnerstagmittag SPD und Grüne aus dem Landtag heraus zum Besuch des NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst im Badezentrum Bockum äußerten. Schwarz-Gelb habe die vielen konkreten Vorschläge zur kurz- und langfristigen Verbesserung der Schwimmausbildung ignoriert. Das Landesprogramm „NRW kann Schwimmen“ greife zu kurz, da helfe es auch nicht, wenn sich der Ministerpräsident wahlkampfwirksam neben ein Schwimmbecken stelle, um die magere Bilanz der Landesregierung in diesem Bereich zu retten, lautete die Kritik, die wohl selbst in die Kategorie „Wahlkampf“ einsortiert werden kann.
Gerade in Krefeld wird aber auch deutlich, dass die Kritik wohl nicht in Gänze unberechtigt ist. Denn zum Großteil ist es den vielen Schwimmvereinen, die Hand in Hand arbeiten, zu verdanken, dass hier überhaupt so viele Kinder an Schwimmkursen teilnehmen können – mehr als 1000 seit dem vergangenen Sommer. Für manch einen Beobachter mögen die Ferienkurse wie ein netter Zeitvertreib aussehen. Doch Schwimmen ist eben nicht nur ein schöner Sport, sondern vielmehr eine lebenswichtige Fähigkeit. Deren Förderung ist in den zurückliegenden beiden Corona-Jahren mancherorts zu kurz geraten. Nicht nur wegen Corona, sondern auch aufgrund zu geringer Wasserkapazitäten und einem Mangel an Übungsleitern. Auch hier ist das Land gefordert, Anreize zu schaffen, damit künftige Generationen nicht als Nichtschwimmer aufwachsen müssen.