Architekt Victor Woytowic kämpft für die City
Dass die Verwaltung am Konrad-Adenauer-Platz bleibt, scheint beschlossene Sache zu sein. Victor Woytowicz hält dagegen.
Krefeld. Der Stadtrat entscheidet am Donnerstag darüber, ob die Verwaltung im Stadthaus bleibt, oder einen Neubau in der Stadtmitte bezieht. Nachdem der Oberbürgermeister von der Neubau-Idee Abstand genommen hat, scheint sich eine Mehrheit für die Sanierung des alten Standortes abzuzeichnen. „Eine vertane Chance“, findet Architekt Victor Woytowicz.
Der hatte im Juni seine Idee für eine Umgestaltung der Innenstadt vorgestellt — inklusive Umzugs der rund 600 Mitarbeiter des technischen Rathauses (die WZ berichtete). „Ich habe den Oberbürgermeister und den Chef der CDU-Fraktion angeschrieben, um meine Pläne zu skizzieren und meinen Investor vorzustellen. Doch außer einer Art Eingangsbestätigung habe ich nichts gehört“, sagt Woytowicz.
Der Architekt lebt seit 1970 in Krefeld und hat unter anderem das Stadtpalais an der Dionysiuskirche zu neuem Leben erweckt. Neues Leben möchte er jetzt auch dem Stadtkern einhauchen, indem er die städtischen Bediensteten in einem nach außen offen und freundlich umgestalteten Horten-Haus unterbringt.
Das Seidenweberhaus würde in seiner Konzeption abgerissen, um Raum für einen begrünten zur St.-Anton-Straße hin offenen Platz zu schaffen. „Der würde sich dann auch für Großveranstaltungen wie Public Viewing oder ähnliches anbieten“, so der Architekt. Im Sparkassen-Hochhaus könnte Woytowicz sich ein kleineres, privat betriebenes Designer-Hotel vorstellen. In der SparkassenImmobilie an der St.-Anton-Straße könnten Säle für Veranstaltungen und Kongresse untergebracht werden.
„So könnte man den Kulturstandort Theaterplatz zur Geltung bringen und gleichzeitig durch die vielen städtischen Mitarbeiter und deren Besucher Leben an diese zentrale Stelle der Innenstadt bringen“, ist Woytowicz überzeugt.
Dass seine Pläne finanzierbar sind, auch davon ist der Architekt überzeugt. „Wir würden nichts abreißen, sondern die Bausubstanz jeweils erhalten, dadurch wird es billiger und es ginge schneller.“ Ein solventer Investor stünde zur Verfügung, so Woytowicz. Ein ortsüblicher Mietzins für die Stadt wäre machbar. Umso unverständlicher ist für ihn, dass er von der Stadt keine Antwort erhält: „Gar nicht angehört zu werden, ist beleidigend“, sagt der Architekt.
Unterstützung für den Standort Stadthaus gab es gestern von der Verdi-Betriebsgruppe in der Krefelder Stadtverwaltung, die die Entscheidung des Verwaltungsvorstandes für den Verbleib am Konrad-Adenauer-Platz begrüßte. Eine weitere Verzögerung der Entscheidung sei angesichts der bestehenden Mängel nicht vertretbar.