Tierische Unterstützung Sam hilft mit sanften Pfoten auf der Palliativstation
Krefeld · Zweimal in der Woche kommt Sam mit seinem Frauchen, Ergotherapeutin Alina Förster, auf die Palliativstation im Krefelder Helios. Der Hund gibt den Patienten viel Kraft.
In der Palliativmedizin geht es vor allem darum, schwerkranken Patienten möglichst viel Lebensqualität zu geben und positive Momente zu schenken. Das ist auch Aufgabe von Beagle-Mischling Sam. Zweimal wöchentlich kommt er gemeinsam mit ‚Frauchen‘, Ergotherapeutin Alina Förster, auf die Station und besucht seine Patienten. „Tiere haben einen positiven Einfluss auf Menschen und ihre Psyche, das belegen wissenschaftliche Studien“, erklärt Oberärztin Claudia Kudlek. „Die tiergestützte Therapie verbessert nachweislich die Mobilität der Patienten, reduziert Schmerzen, baut Ängste und Sorgen ab und motiviert zur Bewegung,“ ergänzt ihre Kollegin, Oberärztin Verena Scherlopp. Wichtig ist, dass die Patienten offen sind für die tiergestützte Therapie, nicht allergisch reagieren und sich vorher mit dem Besuch von Sam einverstanden erklärt haben.
Auch Sam muss sich wohlfühlen. Darauf achten sowohl Alina Förster, als auch das gesamte Team der Palliativstation. „Während der einjährigen Ausbildung zum Therapiehund sind Sam und ich zu einem eingespielten Mensch-Hund-Team gewachsen. Wir agieren immer gemeinsam und ich habe gelernt, Sam zu verstehen, mit ihm zu kommunizieren und auf seine Bedürfnisse einzugehen“, erklärt die Ergotherapeutin.
Auf der Station hat Sam, gerade sieben Jahre alt geworden, sogar einen eigenen Bereich, in den er sich zwischendurch zurückziehen und ausruhen kann. An seinen Arbeitstagen besucht er jeweils ein bis zwei Patienten für etwa 30 Minuten. Zuvor bekommt Alina Förster eine kurze Unterweisung vom Stationspersonal, um die Therapieeinheit individuell abstimmen zu können.
Sam unterstützt mit
Kommandos und Tricks
Möchten Patienten beispielsweise mobiler werden, unterstützt das Mensch-Hund-Team mit ergotherapeutischen sowie von Sam in der Ausbildung erlernten Kommandos und Tricks, die er an oder ohne Leine ausführt. Manchmal ist aber auch die beruhigende Anwesenheit von Sam die beste Therapie: „Ich erinnere mich noch genau an einen Patienten, der aufgrund seines Gesundheitszustands wenig kommunizierte und kaum mit seinen Angehörigen interagierte. Als Sam dann neben ihm im Bett lag, er ihn spürte und berührte, lächelte der Patient und sprach sogar mit Sam. In diesem Moment waren nicht nur die Angehörigen sehr gerührt“, erinnert sich Alina Förster an das emotionale Erlebnis.
Die Ausbildung von Sam zum Therapiehund hat die Klinik finanziert, denn das Projekt liegt auch Chefarzt Professor Thomas Frieling sehr am Herzen, er ist überzeugt von der tiergestützten Therapie: „Wir freuen uns sehr, Sam in unserem Team zu haben. Er ist eine große emotionale Hilfe, stiftet Kraft und wertvolle Lebensfreude.“ Red