Diskussion Bezirksvertretung: Tempo 30 auf Tönisberger Straße

Hüls · Mehrere Unfälle auf der Strecke. Geschwindigkeit soll herabgesetzt werden. Netto-Markt darf ausbauen.

Auf der Tönisberger Straße soll die Geschwindigkeit herabgesetzt werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Tönisberger Straße in Hüls ist mittlerweile auch auswärtigen Krefeldern bekannt. Vier Unfälle haben sich in den vergangenen Monaten auf dieser Strecke schon ereignet. Immer wieder berichten Anwohner von Autofahrern, die mit erhöhter Geschwindigkeit über die Nord-Süd-Straße fahren. Das war nun auch Thema in der Bezirksvertretung. Darin beschlossen die anwesenden Vertreter, die Höchstgeschwindigkeit entlang der Strecke von 50 auf 30 herabzusetzen. Günter Föller (Grüne), dessen Fraktion die Straße als eng und unübersichtlich beschrieben hatte, meinte: „Mit zunehmender Wohndichte sollte ein Regeltempo von 30 km/h gelten. Es erhöht die Möglichkeit, schneller zu reagieren. Es ist ein Lernprozess.“ Einwände gab es nur von FDP-Mann Klaus-Dieter Ohlig: „Die Leute halten sich ohnehin nicht an die Beschilderung.“

Außerdem segnete die Versammlung den Bebauungsplan für den Mühlenweg ab. Die CDU jedoch sprach sich dagegen aus. Dabei geht es um den Ausbau des Netto-Marktes. Der Eigentümer wolle nach Auskunft von Stadtplaner Norbert Hudde das Areal auf 955 Quadratmeter erweitern. Hudde: „ Heutige Läden haben bis zu 1200 Quadratmeter Fläche. Es soll mehr Kundenkomfort entstehen, mehr Raum für Verkaufsfläche.“ Der Charakter eines reinen Lebensmittelmarktes solle aber erhalten bleiben. Die Baugrenze solle in östliche Richtung ausgedehnt werden. „Wir wollen, dass es voran geht. Die Fragen werden im beginnenden Verfahren auf den Tisch kommen“, sagte Föller von den Grünen. Martin Reyer (SPD) schloss sich seinem Vorredner an: „Wir wollen, dass etwas passiert. Wir werden zustimmen.“ Klaus-Dieter Ohlig merkte an, die Märkte in der  Hülser Mitte dürften durch den Ausbau nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.“

Die CDU lehnt Ausbau des Netto-Marktes ab

Die CDU um Timo Kühn hatte beantragt, mit der Entscheidung noch bis Januar zu warten – ein zweiter Investor würde sein Konzept noch vorstellen: „Wir sehen keinen Mehrwert für Hüls. Dadurch werden nur Märkte im Hülser Zentrum nur geschwächt.“

Zudem wurde der Wunsch der Schaustellerschaft zur Kenntnis genommen, die Dauer der Hülser Stadtteilkirmes bei einer Neuausrichtung auf vier Tage zu begrenzen. Bezirksvorsteher Hans Butzen appellierte an die Bürger: „Sie sollten die Kirmes auch besuchen, wenn sie erhalten bleiben soll. Die Schausteller leben von Umsatz. Gebt euch einen Ruck!“

Den Schulentwicklungsplan bewilligte die Versammlung. Die Verwaltung geht in Hüls von einem geringen Anstieg von 526 Erstklässlern heute bis 555 neu Eingeschulten im Jahre 2024 aus. Eine zusätzliche Klasse sei daher in den Grundschulen Astrid Lindgren und An der Burg nicht erforderlich, sagte Jürgen Maas vom Fachbereich Schule. Zusätzliche Lehrer seien nicht einfach zu bekommen: „Der Stellenmarkt ist hoch defizitär“, so Maas. Baumaßnahmen seien an den beiden Grundschulen nicht vorgesehen.

Die Bezirksvertretung stimmte dem Vorhaben zu. CDU und Grüne befürworteten den Plan der Schulverwaltung. Fünf Gegenstimmen gab es von SPD und FDP.