Nach Brand in Krefeld Aufräumarbeiten bei EGN von Ermittlern gestoppt

Krefeld · Die Polizei sucht nach der Ursache für den Brand auf dem Gelände der EGN. Die Rauchwolke wurde auf unter anderem auf Blausäure untersucht. Der Wertstoffhof nebenan hat wieder geöffnet.

Zwei Bagger räumten am Wochenende Trümmer auseinander, um Glutnester freizulegen, die von der Feuerwehr gelöscht wurden.

Foto: Ja/Lothar Strücken

Obwohl die Aufräumarbeiten noch lange nicht abgeschlossen sind, hat der Wertstoffhof der GSAK in Linn am Montag wieder geöffnet. Auch nebenan, auf dem Gelände der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN), auf dem Freitagabend ein Brand eine 3500 Quadratmeter große Lagerhalle in Schutt und Asche gelegt hatte, geht vieles zu Wochenbeginn wieder seinen gewohnten Gang. Der wichtige Anlieferpunkt für Alt-Teile, Bauschutt, Plastik- und Sperrmüll sowie Grünschnitt sei durch den Brand nur am Rande betroffen, teilten die beiden Entsorgungsunternehmen am Montag mit.

Feuerwehr untersucht Rauchwolke auf Blauäure

Laut einer Sprecherin der EGN werde der Brandort derzeit von der Polizei untersucht. Eine eigene Schadensanalyse könne man erst danach angehen. Schäden seien aber nur an der zerstörten Halle entstanden. Auch die Aufräumarbeiten seien bis zum Abschluss der polizeilichen Untersuchungsmaßnahmen gestoppt. Spätestens in ein paar Tagen soll es dann aber weitergehen. Derzeit könne man zur Brandursache noch keine Angaben machen.

Feuer bei EGN in Krefeld
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Feuer bei EGN in Krefeld

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Foto: Lothar Strücken

Fest steht bislang nur, dass das Feuer in einer Lagerhalle an der Idarstraße, in der rund 500 Tonnen Müll gelagert waren, ausgebrochen war. Das Gebäude ist bis auf die Grundmauern abgebrannt, das Dach teilweise eingestürzt. „Inwieweit die gesamte Statik des Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen wurde, müssen weitere Untersuchungen ergeben“, sagte die Sprecherin.

Bei dem Feuer, bei dem vor allem Plastik, Hausmüll und Bio-Abfall verbrannte, war am Freitagabend eine große grau-schwarze Wolke von Linn Richtung Bockum gezogen. Die Feuerwehr hatte daraufhin vorsorglich gewarnt, Fenster und Türen zu schließen. Nach mehreren Messungen an verschiedenen Standorten, unter anderem an der Brandstelle, aber auch in Bockum und Uerdingen, konnten die Einsatzkräfte aber dennoch Entwarnung geben. „Neben dem bei einem Feuer immer freigesetzten gesundheitsschädlichen Stoffen konnte keine weiteren potentiell gefährlichen Ruckstände von anderen Gefahrstoffen festgestellt werden“, sagte Feuerwehrsprecher Kai Günther am Montag unserer Redaktion. Geprüft worden sei die Luft auf Blau- und Salzsäure, Kohlenmonoxid und Stickoxide.In Krefeld werden Messeinsätze von der Freiwilligen Feuerwehr Uerdingen vorgenommen, die über eine besondere Ausbildung und spezielle Technik zur Aufnahme von Gefahrenstoffen in der Umwelt verfügen.

Bis 23 Uhr am Sonntagabend waren die Einsatzkräfte mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt.Gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr waren die Kräfte der Berufsfeuerwehr in unterschiedlichen Besetzung fast 48 Stunden in Linn im Einsatz. Hilfe erhielten die Retter unter anderem von den Feuerwehren aus den Kreisen Viersen, Wesel und Neuss sowie aus Duisburg und von der Flughafenfeuerwehr aus Mönchengladbach.