Stadtteil-Check in Oppum Bürger wollen Park entstehen lassen
Links und rechts der Fungendonk möchten einige Oppumer auf dem bestehenden Biotop aufbauen. Bei der Stadt kommen die Idee und das Engagement gut an.
Krefeld. Engagierte Bürger, die in die Hände spucken, können in Zeiten knapper städtischer Kassen viel bewegen. Das wurde unter anderem bei der Sanierung der Geismühle durch den Bauverein in Oppum klar oder auch bei der Instandsetzung der Hausenhofkapelle in Linn durch die dortigen Schützen. Nun haben sich zwölf Bürger zusammengefunden, die rechts und links der Fungendonk einen Park wachsen und gedeihen lassen wollen.
Ideengeber ist in diesem Fall Hans Becker. Der Verein „Bürgerpark Oppum“ will sich am Mittwoch, 17. Februar, gründen. Die ausgeguckte Fläche reicht von der Ackerstraße bis hin zum Dorfgraben und nach Bösinghoven.
„Ich bin hier so oft mit meiner Enkelin spazieren gegangen“, erzählt Hans Becker. „Da kam mir die Idee.“ Er hat bereits das Gespräch mit den Fachleuten gesucht.
Becker hat sowohl den bei der Stadtverwaltung zuständigen Dezernenten Thomas Visser als auch Heino Thies, Abteilungsleiter im Fachbereich Grünflächen, informiert. „Bei beiden habe ich viel Zustimmung erfahren“, berichtet Becker. „Thies fand sogar eine Verbindung hin zum Bahnebusch gut, der schon teilweise auf Bösinghovener Gebiet liegt.“
Die Fläche gehört der Stadt. Sie ist an einen Bauern verpachtet. Becker weiß, dass die Kündigung jährlich erfolgen könnte. „Die Stadt würde uns das Gelände zur Verfügung stellen.“ Der Bereich bildet eine Windschneise für die Stadt. Bebauung ist hier sowieso nicht möglich.
Zurzeit ist dort eine grüne Wiese zu sehen, aber auch zwei Tümpel und ein Biotop, das der kleine flache Bach des Dorfgrabens bildet. „Wir haben hier einen hohen Grundwasserstand“, berichtet Helmut Späth, der erster Vorsitzender des Bauvereins Geismühle in Oppum ist und bereits Erfahrung mit Bürgerprojekten hat. „Auf dieses Biotop können wir aufbauen“, findet er.
Es ist idyllisch in diesem Areal mit Kopfweiden, Weidenkätzchen und Haselsträuchern, die an den Gewässern in der Sonne stehen. Spaziergänger nutzen das Gebiet, das an der südlichen Seite der Fungendonk bereits einen ausgebauten Weg besitzt, der am Teich vorbei führt, auf der anderen Seite jedoch als Trampelpfad verläuft.
Ideen haben die engagierten Bürger genug. „Ich könnte mir hier einen Rundwanderweg vorstellen“, sagt Hans-Ulrich Sitterz. „Der Verlauf wäre vom Grundend über den Schönwasserpark bis nach Linn.“ Becker ergänzt: „Ich stelle mir einen Treffpunkt für die Bürger vor mit Grillplatz, Boule-Bahn, Bänken und schönen Laternen.“ Auf jeden Fall müsse der Spielplatz saniert werden.
Die Bürger wollen das Projekt gerne mit Hilfe einer Studentin oder eines Studenten realisieren, die eine Bachelor- oder Masterarbeit über das Projekt in Sachen Landschaftsplanung schreiben können. „Da haben dann beide Seiten etwas davon. Denn für uns wird das nicht so teuer.“ Und der Bachelor- oder Master-Absolvent hat ein schönes Thema für seine wissenschaftliche Arbeit.
Vorbild für das Projekt ist der „Stadtpark Süd“. Von dort hat Hans Becker auch Teile der neuen Vereinssatzung übernommen. Ist der Verein erst gemeinnützig, können auch Spenden angenommen werden. Außerdem könnten dann Zuschüsse fließen, zum Beispiel aus Natur- und Umweltfonds, Mittel der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der Kulturstiftung Nordrhein-Westfalen und der Bezirksregierung. Die Bürger wären sich aber auch nicht zu schade, selbst zur Schaufel zu greifen, haben sie schon angekündigt.
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