Bundestagswahl: Wir beleuchten die Chancen der Direkt-Kandidaten

Die vier großen Parteien haben ihre Direkt-Kandidaten aufgestellt. Mit Karl-Heinz Renner von den Grünen ist jetzt auch der letzte nominiert.

Krefeld. Zwar steht der Wahltermin immer noch nicht endgültig fest, doch die vier großen Krefelder Parteien haben ihre Direkt-Kandidaten für die Bundestagswahl jetzt aufgestellt. Grünen Ratsherr Karl-Heinz Renner komplettiert die Riege, er wurde am Mittwoch in Neuss von den Parteigremien nominiert.

Im gemeinsamen Wahlkreis mit Wesel treten demnach Kerstin Radomski (CDU), Siegmund Ehrmann (SPD), Michael Terwiesche (FDP) und Ulle Schauws (Grüne) an. Im zweiten Wahlkreis mit Neuss kandidieren Ansgar Heveling (CDU), Benedikt Winzen (SPD) Otto Fricke (FDP) und eben Karl-Heinz Renner (Grüne).

Gute Chancen auf ein Ticket nach Berlin haben die beiden Gewinner der letzten Wahl, Ansgar Heveling aus Korschenbroich und Siegmund Ehrmann aus Moers. Heveling bekommt es diesmal mit einem absoluten Newcomer aus der SPD zu tun. Der 27-jährige Winzen ist Juso-Vorsitzender in Krefeld und möchte in die Fußstapfen des langjährigen SPD-Bundestagsabgeordneten Bernd Scheelen treten, der nicht mehr kandidiert.

Ehrmann hingegen hat mit Radomski eine ernstzunehmende Gegnerin, die sich bei der letzten Wahl als Neuling achtbar geschlagen hat. Radomski hat einen guten Stand in der Landespartei und ist bei der Neuwahl des Krefelder Parteivorstandes im November zur Stellvertreterin von Marc Blondin gewählt worden.

Über seinen guten Listenplatz wird wohl auch der Krefelder Otto Fricke wieder in den Bundestag einziehen, es sei denn, die FDP scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde. Fricke ist Vorsitzender des Haushaltsausschusses in Berlin und parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion. Der Kreisvorsitzende der FDP Wesel, Terwiesche, dürfte hingegen keine Chance haben.

Gute Aussichten, über die Liste nach Berlin zu kommen, hat die Krefelder Fraktionsgeschäftsführerin der Grünen Ulle Schauws. Ihr Parteikollege Karl-Heinz Renner ist Ratsmitglied für die Krefelder Grünen und vertritt seine Fraktion in Sozial- und Senioren-Ausschuss. Er dürfte keine Chance auf ein Mandat haben.

Die Krefelder Wähler müssen sich bei dieser Bundestagswahl erneut an neue Nummern für ihre Wahlbezirke gewöhnen. Der Wahlkreis Krefeld I/Neuss II hatte bislang die Nummer 111, läuft jetzt unter der Nummer 110. Der nördliche Wahlkreis Krefeld II/ Wesel II war bislang die Nummer 114, ist ab sofort die 113. Der Grund ist ein bundesweiter Neuzuschnitt der Wahlkreise aufgrund veränderter Bevölkerungszahlen. Für die beiden Krefelder Wahlkreise hat dies aber keine neue Abgrenzung, sondern nur die Änderung der Nummern zur Folge.