Der Krisenstab tagt wieder Corona-Infektionen steigen an
Krefeld · Montagabend: Demo für und gegen Corona-Auflagen auf dem Theaterplatz.
Der bundesweite Aufwärtstrend bei den Corona-Infektionen hat nun auch Krefeld erreicht. Über das Wochenende stieg die Zahl der Infizierten deutlich von zuletzt 29 auf nun 41 Personen. Das hat auch Auswirkungen auf die sogenannte Inzidenz als Kennzahl für die Geschwindigkeit der Ausbreitung: Demnach liegt die Zahl neu infizierter Personen pro 100 000 Einwohner in Krefeld nun bei elf innerhalb der vergangenen sieben Tage – zuletzt waren es nur acht. Die „kritische Grenze“ ist auf 50 festgesetzt. Zwei Personen befinden sich mit Corona-Symptomen im Krankenhaus, eine von ihnen muss beatmet werden.
Aufgrund der aktuellen Entwicklung hat Oberbürgermeister Frank Meyer den Corona-Krisenstab der Stadt Krefeld wieder einberufen, der zuletzt vor mehr als fünf Wochen regulär und zuletzt virtuell getagt hatte. „Die jetzige Lage und der anstehende Kita- und Schulstart in der kommenden Woche machen es notwendig, dass wir uns mit unseren Experten wieder intensiver über die Entwicklung austauschen“, betont Frank Meyer. Im Krisenstab sitzen mit dem OB regulär immerhin drei Dezernenten, sein Büroleiter, das Presseamt, die Chefs des Gesundheitsamtes, der Feuerwehr sowie der Polizei, vom Rettungsdienst sowie vom Infektions- und Gesundheitsschutz.
Theaterplatz: Demos für und gegen Corona-Auflagen
In einem Schnellrestaurant am Dießemer Bruch gibt zudem einen bestätigten Fall von Corona. Der erkrankte Mitarbeiter war aushelfend im Küchenbereich beschäftigt. Relevante Kontakte zu Gästen hat es nach Angaben der Stadtverwaltung zu keiner Zeit gegeben. Aus Vorsorgegründen wurden alle Kollegen, die Kontakt zur infizierten Person hatten, in die häusliche Quarantäne geschickt. Die Filiale wurde zeitweise geschlossen. Für die Gäste des Restaurants hat nach Aussage des Fachbereichs Gesundheit zu keiner Zeit eine Gefährdung bestanden, da die Hygienemaßnahmen in der Filiale sauber umgesetzt worden seien. Die Mitarbeiter arbeiten im Thekenbereich mit Mund-Nasen-Bedeckung und hinter Plexiglas, die Kunden tragen ebenfalls Mund-Nasen-Bedeckung.
Am Montagabend fanden auf dem Theaterplatz zwei Demonstrationen statt – eine gegen Corona-Auflagen mit etwa 50 Teilnehmern ohne Mund-Nasen-Schutz und eine Gegenkundgebung mit etwa 200 Personen, die fast alle eine Maske trugen. Unter Beobachtung der Polizei liefen beide Demos friedlich ab.
Laut Veranstalter ist der Protest gegen die Corona-Auflagen in Anlehnung an die Montagsdemonstrationen von 1989 unter dem Motto „Für Menschenrechte, Grundgesetz und Freiheit“ zu verstehen. Die Demonstranten fühlen sich durch die Corona-Maßnahmen zu stark in ihrer Freiheit beschnitten. Die Kundgebung lehnt sich auch an die Anti-Corona-Proteste in Berlin an, die am Wochenende die Hauptstadt in Atem gehalten haben. Neben Menschen, die für ihre Bürgerrechte eintreten, waren in Berlin auch rechtsradikale Gruppen auf der Straße. Ähnliche Demonstrationen hatte es zuvor unter anderem auch in Stuttgart gegeben.
Die Gegendemonstranten in Krefeld hielten Transparente hoch, auf denen zu lesen war: „Gegen Antisemitismus“, „Konsequent antifaschistisch“ oder „Wer mit Nazis paktiert, hat nichts kapiert“. Die Redner der anderen Kundgebung wurden lautstark durch Trillerpfeifen gestört. Red/alu/re