Deutsch als Zielsprache
Eine Gerade schneiden — ohne Messer? Eine Gleichung auflösen — ohne Wasser? Dass im Mathebuch mit doppeldeutigem Fachvokabular gearbeitet wird, ist für hierzulande geborene Kinder schon nicht einfach.
Zugewanderte Schuleinsteiger haben erst recht Verständnisschwierigkeiten. Mit den Beispielen illustrierte Dr. Frank Sprütten von der Uni Dortmund die Herausforderungen für Lernende und Lehrende in sogenannten DaZ-Klassen. DaZ bedeutet „Deutsch als Zielsprache“. Ein DaZ-Tag wurde für Krefeld zum vierten Mal vom Kommunalen Integrationszentrum organisiert. Etwa 70 Lehrkräfte sowie pädagogisches Fachpersonal haben sich mit dem Thema auseinandergesetzt. Die Theatergruppe „Juckreiz“ des städtischen Fachbereichs Jugendhilfe stimmte mit Szenen das Publikum auf das Thema ein. Anschließende Workshops bildeten die Vielschichtigkeit des Themas ab. Experten informierten über den Einsatz des I-Pads im Unterricht, den Zweitschrifterwerb, die Sprachbildung in naturwissenschaftlichen Fächern und die Ausbildung von Sprachpaten. Angeleitete Viertklässler engagieren sich dabei, um zugewanderte Kinder sprachlich zu schulen — mit so großem Erfolg, dass dieses Konzept mit einem Preis der Cornelsen-Stiftung prämiert wurde und weite Verbreitung findet.