Deutsche und Niederländer lernen durch Neugier
An dem grenzübergreifenden Projekt nehmen 200 Fachkräfte und Studierende teil. Im Fokus: der Zugang zu Technik.
Krefeld. Kinder früh für Technik und Naturwissenschaften interessieren. Aber wie? Die Stiftung LuPE (Lehr- und Praxismaterial für die Erzieherinnenausbildung) der Deutschen Telekom unterstützt das deutsch-niederländische Projekt „Durch Neugier lernen.“ Dabei soll Lehrern und Erziehern grenzübergreifend dabei geholfen werden, den Zugang der Kleinen für diese Themenfelder zu erleichtern.
Die Provinz Limburg grenzt an den Niederrhein. Langfristiges Ziel ist es, voneinander zu lernen, sich anzunähern. Dass die Niederländer dabei einen gewissen Vorsprung mitbringen, weiß auch Thomas Schmitt, Projektleiter von LuPE. Die Deutschen wollen im Bereich Digitalisierung aufholen.
Mehrere Krefelder Schulen sind beteiligt. Stefan Bur, Leiter des Vera-Beckers-Berufskollegs, sagt: „Wir sehen in den Niederlanden eine ganz andere Welt. Die Integration von Technik in die frühkindliche Ausbildung. Wir brauchen Erzieher und Lehrer, die diese Methode als hilfreich und als Alltagsgeschäft sehen, offen sind für die neue Technik.“ Hans Teunissen, Abgeordneter der Provinz Limburg, sagt: „Wir beginnen mit dem Technik-Unterricht in der Primärschule. Unser Arbeitsmarkt hat eine große Technik-Komponente. Wir wollen lernen, was auf der anderen Seite der Grenze gemacht wird.“
200 deutsche und niederländische Fachkräfte und Studierende sind im Projekt involviert, sie beobachten sich in ihrer Arbeit mit den Kindern gegenseitig und erstellen Videofilme zur Analyse. Zumal sei der gegenseitige Austausch laut Teunissen wichtig, damit die Landesgrenze keine Barriere in der Berufswelt ist: „Unsere Fachkräfte sollen die Chance haben im Ausland zu arbeiten. Wir wollen die Gebräuche und Gepflogenheiten kennenlernen.“ Bur ergänzt: „Da, wo wir in Deutschland ausbilden, sind wir gut. Wir können noch etwas an der Balance zwischen Praxis und Verwissenschaftlichung arbeiten.“
Vom Pragmatismus der Niederländer lernen, meint dazu auch Projektleiter Schmitt. Durch die Videos, das Herzstücke des Projektes, sollen Beispiele gelungener Lehr- und Lernprozesse in Kitas und Schulen dokumentiert werden. Sie sollen unterschiedliche Methoden zeigen, wie das Interesse der Kinder entdeckt und gefördert werden kann.
Dies soll später angehenden Erziehern an den Fachschulen zur Hand gereicht werden.