Die Fischelner wehren sich
Neue Wohnbauflächen gibt es vor allem im Süden der Stadt. Strittig ist das Areal östlich der K-Bahn.
Fischeln. Dicke Luft im Rathaus an der Kölner Straße: Etliche Fischelner nutzten die Einwohnerfragestunde in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung, um ihrem Unmut Luft zu machen. Was der neue Flächennutzungsplan (FNP) an Wohnbebauung vorsieht, halten sie für maßlos übertrieben. Und sie fragen, auf welchen Straßen all die Autos der Neubürger denn fahren sollen. Schon heute ersticke Fischeln an dem dichten Verkehr.
Stadtplaner Ludger Walter mühte sich redlich, den Sinn des neuen FNP zu erläutern. Kernaussage: Krefeld will von der Boomregion Düsseldorf profitieren und Menschen anlocken. Das freie Areal an der K-Bahn sei dafür optimal geeignet. Nur so könne Krefeld verhindern, noch mehr Einwohner und damit Landesmittel zu verlieren. Außerdem: Der FNP schaffe nur den Rahmen und sei kein Bebauungsplan.
Daniel Werner (Grüne) formulierte seine Kritik drastisch: „Fischeln wird zur Bauland-Hure der Stadt.“ Im Bereich Kütterheide seien immer noch Grundstücke frei. „Die Nachfrage aus Düsseldorf ist nicht so groß, wie behauptet wird“, sagte Werner unter dem Beifall der zahlreichen Besucher. Michael Haas (SPD) untermauerte das: „Die große Mehrheit der Fischelner lehnt eine Bebauung östlich der K-Bahn ab.“ Benedikt Lichtenberg (CDU) formulierte es so: „Zunächst wird Südwest mit der Umgehung gebaut. Im Osten passiert vorher nichts. Darauf gebe ich mein Ehrenwort.“
Dass die Stadtplaner da anderer Meinung sind, zeigt ein Blick in den neuen FNP. Dort sind alle möglichen neuen Wohnbauflächen bewertet, ob eine Nutzung sehr viele oder keine positiven Aspekte aufweist. Ergebnis: Fischeln-Ost steht wegen der Nähe zur K-Bahn sehr weit oben auf der Liste. Fischeln-Südwest rangiert deutlich dahinter. Und dies, obwohl das Südwest-Areal über die Wohnstätte weitgehend der Stadt gehört. Die Grundstücke in Fischeln-Ost befinden sich dagegen fast ausschließlich in privater Hand.