Die Kinder-Expo erklärt spielerisch die Welt
Bienensterben, Massenproduktion und fremde Kulturen: Das sind die Themen, die im Freizeitzentrum Süd vom 17. bis 20. Juni behandelt werden.
Süd. Es geht ums Bienensterben, ums Müll-Problem oder um Freiheit schlechthin. Die Kinder-Expo ist auch in ihrer achten Auflage nicht in erster Linie eine Spaßveranstaltung, sondern hat andere Inhalte. „Wir reden von Themen, die trennen, Grenzen, die geschlossen werden, und fremde Kulturen, die wir nicht kennen, sonst wären sie ja nicht fremd“, sagt Beigeordneter Markus Schön. „Zur letzten Expo 2016 kamen 3000 Mädchen und Jungen.“ Rund 50 Organisationen, Träger, Vereine und Institutionen haben die Mitarbeiter des Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung für die Veranstaltung im Freizeitzentrum Süd zusammengebracht.
Schön: „Wir können junge Menschen fit machen, sich ein anderes Bild von der Welt zu machen, sich über Demokratie, Kinderrechte oder Umwelt zu informieren, in global eher schwierigen Zeiten.“ Er hebt als Beispiel das Angebot der Städtischen Kinder- und Jugendeinrichtung Herbertzstraße hervor: „Schau was die Bienen machen“. Darin geht es um Imkerkurse, Hummelwiesen und Insektenhotels. „Es summt und brummt im Sommer überall um uns herum. Und doch berichten Wissenschaftler schon seit geraumer Zeit von einem großflächigen Bienensterben. Bei uns bekommen die Kinder einen ausführlichen Einblick in die Welt der Bienen. Aber das ist noch nicht alles. Die Redewendung fleißiges Bienchen ist Programm bei uns, und so bauen wir unser eigenes Bienenhotel“, sagt Schön. Anderes Thema der Jugendeinrichtung „Marienburg“, passend zur anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Russland: „Fußball nähen“. Bezirksjugendpflegerin Silke Wintersig erklärt: „Du möchtest Fußball spielen? Auf die Torwand schießen? Wo ist der Ball dafür? Er existiert noch nicht, er muss erst hergestellt werden. Kinder in Deinem Alter müssen diese Tätigkeit tagtäglich verrichten. Wie wird in anderen Ländern Fußball gespielt? Wo wird gespielt? Gibt es Vereine so wie bei uns? Die Kinder können sich im Fußballnähen versuchen. Wie ist es, sich vorzustellen, diese Tätigkeit den ganzen Tag auszuüben?“
Ein sehenswerter Programmpunkt auf der Bühne kommt von EsArtes, einer Kindertheatergruppe aus El Salvador. „Two Minutes to Midnight“ wird beispielsweise am Sonntag, 17. Juni, um 12 und 14 Uhr gezeigt. „Hier verarbeiten acht Kinder im Alter von neun bis 16 Jahren ihre Erlebnisse aus dem Krieg“, berichtet Norbert Axnick, Leiter der Abteilung Jugend. Er sagt, dass die Kinder motiviert werden müssten für ernste Themen wie Kinderarmut, Krieg und Flucht und sexuelle Übergriffe. Deshalb habe das Titelbild des Expo-Flyers auch mahnenden Charakter auf die Aussichten der Kinder. „Manche müssen kilometerweit laufen, um Wasser zu holen, andere eben den ganzen Tag Fußbälle nähen.“