Politik Die US-Wahl in Krefelds Partnerstadt
Krefelds Partnerstadt Charlotte liegt in North Carolina, einem "Swing State".
Krefeld. Donald Trump oder Hillary Clinton? Diese Entscheidung wird in den USA gefällt. Während in einigen Staaten das Ergebnis schon fest steht, ist es in den sogenannten Swing States spannend. North Carolina ist einer davon. Dort liegt Krefelds Partnerstadt Charlotte. Die Gemüter in der etwa 800 000 Einwohner-Stadt sind am Dienstag gespalten.
Taylor Batten, Redakteur beim Charlotte Observer, versucht sich am Dienstag an einer Voraussage: „Elf Staaten bleiben: Florida, Georgia, North Carolina, Virginia, New Hampshire, Ohio, Iowa, Colorado, Nevada, Arizona und Utah. Trump macht Georgia, Ohio, Iowa, Arizona und Utah — Clinton nimmt Florida, Virginia und Colorado.“ Bleiben New Hampshire, Nevada und eben: North Carolina. Battens Einschätzung? „Too close to call“ — „zu knapp, um es vorher zu sehen“.
Das merkt man auch an den Lesern des Observers. „No decent and honest person never would vote for a human misery, scum and bully as Donald Trump“, schreibt zum Beispiel Nelson Acosta Sr.. Also: „Keine anständige, ehrliche Person würde je für so ein Mensch gewordenes Elend, so einen Abschaum und Tyrann wie Donald Trump wählen.“ Leser Todd Elliot Koger ist da anderer Ansicht: „Hell no! We’re not voting for Hillary Clinton!!!“, kommentiert er in Großbuchstaben auf der Internetseite der Zeitung. Übersetzt heißt das: „Keineswegs! Wir wählen nicht Hillary Clinton!“
Dass ihre Stimme für den Ausgang der Wahl wichtig ist, wissen die Bewohner von Charlotte — zumindest die, die sich für die Wahl registriert haben. Schon früh am Morgen warteten gestern viele Bürger vor den Wahlbüros. Im Büro „Charlotte Scottish Rite“ warteten um kurz nach sechs Uhr morgens schon knapp 25 Personen. An der West Charlotte High School waren es gegen 6.30 Uhr schon 100 Personen.
Auch dort stoßen die Reporter des Observers auf gemischte Gefühle. Während manche in den Büros ob der langsamen Beteiligung besorgt sind, sind andere enthusiastischer. „We know how to keep pounding“, ruft zum Beispiel eine Frau vor einem Wahlbüro in Charlotte. Also etwa: „Wir wissen, wie man weiterkämpft. In der Hand hält sie ein Schild „North Carolinians for Hillary“.
Redakteur Batten vermutet den Wahlsieg auf Demokraten-Seite — sogar, wenn North Carolina für Trump stimmen sollte. Charlotte selbst hat seit einem Jahr eine demokratische Bürgermeisterin. Trotzdem: In drei von vier der vergangenen Präsidentschaftswahlen entschied der Bundesstaat für die Republikaner.
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