Dr. Humoris Causa Flammende Reden und gelungene Pointen
Krefeld · Der Titel des „Doktor humoris causa“ geht mit viel Applaus an Kerstin Abraham.
Der 1971 von Rudi Neuhausen erfundene Titel „Doktor humoris causa“ (Dr. Hum) ist im Stadtwaldhaus an Kerstin Abraham vom Stadtwerke-Vorstand verliehen worden. Nur mit überwältigender Unterstützung des Publikums gelangte die zweite Frau im Männerbündnis zu ihren Ehren. Laudator Michael Grosse, der Vorjahres Dr. Hum, lobte mit einer Rede die Vorzüge der Bewerberin und übersetzte die Kürzel SWK mit „So wirkt Kerstin“. Er bezeichnete die Mit-Chefin der SWK als Menschenfängerin: „Ich finde es gut, dass nach Sparkassen-Chefin Birgit Roos nun eine zweite Dottoressa in den Kreis aufgenommen werden soll. Die Dr. Hum sind jedoch noch weit von einer Quotenregelung entfernt.“
„Männer sind gerade noch für den Haushaltsstrom zu gebrauchen“
Die in Aussicht genommene Bewerberin hielt eine flammende Rede und las den Männern die Leviten: „Männer sind gerade noch für den Haushaltsstrom zu gebrauchen, für mehr reicht ihre Spannung nicht.“ Das Publikum quittierte die Pointen der charmanten Dr. Hum-Anwärterin mit Begeisterung. Da merkte man, im Saal stimmte die Frauenquote.
Als die Männergarde sich anschließend schwer tat, ließ Volker Diefes, der Dr. Hum des Jahres 2004, spontan das Publikum abstimmen. Mit durchschlagendem Erfolg. Um 22.40 Uhr konnte der Uzvögel-Vorstand dann endlich Urkunde, Talar und Doktorhut überreichen. Zum 48. Mal wurde der Titel verliehen und, weil es schon mal mehrere Ausgezeichnete in einem Jahr gab, war Kerstin Abraham die 54. Trägerin des begehrten Titels.
Ihre Vorgänger hatten wieder ein urkomisches Programm zusammengestellt. Wolfgang Dressen (2010), Armin Everhardt (2009) und Helmut Schroers (2016) standen gemeinsam als „Die Profis von der SWK“ in gelben Westen auf der Bühne. Ihr mehrstrophiger Sprechgesang erzählte von so mancher Krefelder Baustelle.
Humorvolles Programm
mit viel Biss
Es folgte Frank Meyer (2017), der als Rathauspförtner Römmelströpp auftrat und großen Beifall dafür bekam. Nachdem Manfred Coelen zusammen mit Udo Heikaus dem Pappköpp-Chef Matthes humorvoll seine Stimmen geliehen hatte, flimmerte ein grandioser Film über die Riesenleinwand. Ideengeber Joachim Watzlawik (2007) und viele seiner filmreifen Mitstreiter zeigten Bilder des SEK (Sondereinsatzkommando) der SWK. Und der Saal skandierte „blaue Tonne, graue Tonne, gelber Sack“. Der aktuelle Prinz, Andreas II. (2012), hatte sich mit dem Sprachkurs „Krieewelsch für Touristen“ etwas tolles einfallen lassen. Ein Beispiel: You ten Mor Jen.
Die Idee trug wieder einmal ihre Blüte. Zwei Erzkarnevalisten beim Verlassen des Saales: „Das konnte sich wieder sehen lassen. Was in Aachen ‚Wider den tierischen Ernst’, ist in Krefeld die Kürung des Dr. Hum.“