Duisburger Terminal: Krefeld fürchtet den Lkw-Verkehr
Bezirksregierung erlaubt Erschließung über Krefelder Straßen. CDU greift den Beigeordneten Thomas Visser an.
Krefeld. Jürgen Wettingfeld ist verärgert. Der Unmut des planungspolitischen Sprechers der CDU richtet sich gegen den Beigeordneten Thomas Visser. Der habe mit Blick auf das geplante Containerterminal Hohenbudberg gegenüber der Bezirksregierung für die Stadt Krefeld die Bereitschaft bekundet, „an der noch erforderlichen Kapazitätserweiterung der Transportwege auf dem Krefelder Stadtgebiet mitzuwirken“. Visser sei dazu nicht legitimiert gewesen. Deshalb soll das Thema im Planungsausschuss am 25. Januar erörtert werden.
Visser weist den Vorwurf der CDU zurück. Das Zitat sei aus dem Zusammenhang gerissen. Die Stadt lehne die Nutzung der sogenannten Südroute (auf Krefelder Gebiet: Dorfstraße — Am Kreuz — Rheinhausener Straße) durch den Schwerlastverkehr nach wie vor ab. Diese Position sei im Übrigen mit Oberbürgermeister Gregor Kathstede und dem neuen Planungsdezernenten Martin Linne abgestimmt.
Mehr Sorgen als die CDU-Kritik bereitet Visser die Haltung der Bezirksregierung in Düsseldorf. Die Behörde hat der Stadt mitgeteilt, dass sie die Erschließung des neuen Containerterminals über Krefelder Straßen vorübergehend für zulässig hält.
„Wir fürchten, dass die Südroute zu einer Dauerlösung werden könnte“, so der Beigeordnete. „Aus Duisburg ist bisher keine belastbare Planung gekommen, die ohne Krefelder Straßen funktioniert. So lassen wir uns nicht abspeisen“, sagt Visser.
Das sieht Jürgen Albersmann ganz anders. Als Leiter der Unternehmensentwicklung beim Duisburger Hafen ist er für die Planung des Containerterminals zuständig. Laut Albersmann wird im Duisburger Südwesten an der Stelle der jetzigen Brücke am Stellwerk eine neue, für den Lkw-Verkehr ausgelegte Brücke zur L 473 n gebaut. Damit ergebe sich über den Europaring eine Anbindung zur A 57.
„Das Terminal wird Ende 2012 fertig sein. Dann steht auch die neue Brücke. Die Südroute wird nicht gebraucht“, versichert Albersmann. Zwei Drittel der Kosten übernehme das Land, den Rest der Hafen. Zahlen dazu will er aber nicht nennen.
Den Ärger in Krefeld könne er nicht nachvollziehen. „Letztlich wird Uerdingen durch das neue Terminal vom Lkw-Verkehr entlastet, weil der Chemiepark über Hohenbudberg Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert,“ sagt Albersmann.