Traar Egelsbergmühle in Traar: Probleme an Dach und Statik

Traar · Die Sanierung des Gebäudes ruht. Der Bürgerverein muss mit seinen Arbeiten im Innern warten.

Die Egelsbergmühle wurde bereits 1802 in Betrieb genommen.

Foto: Andreas Bischof

Sie ist das Wahrzeichen Traars. Sie ziert das Wappen des Stadtteils und auch des ansässigen Fußballklubs am Buscher Holzweg. Mit ihrer weißen Fassade und dem schwarzen Dach ist sie umgeben von Bäumen. Es ist ein Stück Idylle, ein Kleinod, im Krefelder Norden, wären da nicht die augenscheinlichen Verwitterungsschäden, die eine Grundüberholung unausweichlich machten. Wie geht es weiter mit der Egelsbergmühle, diesem Denkmal, das ein Ausflugsziel und Veranstaltungsort war für viele Menschen?

„Die Sanierung ist aktuell ein wenig ins Stocken geraten“, sagt Walter Kienen, stellvertretender Vorsitzender im Bürgerverein Traar. Die Gruppe, die das Gebäude von der Stadt angemietet hat, will das Innere des Bauwerks eigentlich umbauen, muss sich aber weiter gedulden. Das Dach der Mühle ist undicht, muss erneuert werden. Es dringt Nässe ein, zudem gibt es Probleme mit der Statik. „Wir sind derzeit ein Mieter ohne Objekt“, sagt Kienen.

Verzögerungen ist der Verein gewohnt. Schon im vergangenen Jahr lagen Hammer und Meißel einige Male still. Für die nächsten Wochen aber hoffen die Vorderen aus Traar auf eine Fortsetzung der Arbeit. Der Bürgerverein um den Vorsitzenden Marc Blondin wartet auf grünes Licht seitens der Stadt. „Es ist schon einiges passiert, aber jetzt hakt es. Wir sind aber schon einen Schritt weiter“, sagt der CDU-Mann. Im kommenden Jahr soll die Sanierung dann abgeschlossen werden.

Außensanierung ist
zum Großteil abgeschlossen

Der Bürgerverein Traar hatte das Wahrzeichen 2016 angemietet, um es als solches zu erhalten. Die Mühle war Ende des 18. Jahrhunderts auf einem Hügelwall errichtet und 1802 in Betrieb genommen worden. Ursprünglich war sie dazu fähig, sich mit ihren Flügeln dem Wind zuzudrehen. Der Mechanismus aber funktioniert nicht mehr, wurde längst ausgebaut, der Turm festgesetzt. Bis 1942 war die Mühle industriell in Betrieb. 1945, in den letzten Wochen des Weltkrieges, wurde sie noch durch Artilleriefeuer schwer beschädigt.

Die Außensanierung sei bis auf die notwendige Erneuerung des Daches abgeschlossen. Die Risse im Mauerwerk sind behoben. Die neue Farbe soll nun offenporig sein, damit die Mühle künftig Feuchtigkeit nach außen abgeben kann, anders als bisher. Die Flügel sind eigens in den Niederlanden überarbeitet worden, das Holzwerk wurde in Gänze erneuert. Für die Neubedeckung des Daches sei eigens ein Förderantrag seitens der Stadt beim Land gestellt worden, teilte Walter Kienen mit. Die Kommune habe zudem das Düsseldorfer Ingenieur-Büro Gehlen beauftragt, nach einem Gutachten im Herbst, zu dem auch die Spezialfirma Van Aaken aus Kevelaer herangezogen wurde, ein Sanierungskonzept zu erstellen, wie Marc Blondin berichtet. Dieses aber liege dem Gebäudemanagement der Stadt noch nicht vor.

Hauptärgernis ist der Haupttragebalken im Innern der Mühle, der statisch problematisch sei. Er besteht aus Holz und stützt im ersten Stockwerk das gesamte Räderwerk ab. Durch die eindringende Feuchtigkeit im Dach sei der „Königsbalken“ aber im Laufe der Jahrzehnte deutlich beschädigt worden. Daher könne und wolle der Bürgerverein auch noch keine Arbeiter ins Innere schicken.

Positives tut sich aus Sicht der Traarer aber außerhalb des Gemäuers: Die Bänke wurden ausgetauscht, die Fläche darunter neu gepflastert. „Das wertet die Optik und Funktionalität deutlich auf“, sagt Kienen. Zudem darf der Bürgerverein auch auf den Wegen zur Mühle zwei Leuchten aufstellen. Auf eine rasche Umsetzung des Partners NGN hofft der Bürgerverein nun. Die Suche nach Geldgebern und Gönnern geht weiter für die Traarer Vertreter. Der Verein will im Inneren des Gebäudes anpacken, damit die weiße Mühle bald wieder in altem Glanz erstrahlen kann. „Wir wollen das Messer jetzt nicht im Schwein stecken lassen“, sagt Marc Blondin. Der Blick geht nach vorne. Ende 2021, so die Hoffnung, soll die Mühle endlich fertig sein – wenn alles nach Plan läuft.