Eisenbahn-Museum Ein letztes Mal am Nordbahnhof
Die „Historische Verkehrsmittelschau“ öffnet am Sonntag noch einmal am bisherigen Standort. Die Ehrenamtler haben gemischte Gefühle.
Krefeld. 1979 Eröffnung, 1980 Beginn der ersten „Schluff-Saison“, 2010 Renovierung und dazwischen etliche andere Stationen — am Sonntag endet für die Vereine, die ehrenamtlich das Eisenbahn-Museum neben dem Nordbahnhof unterhalten haben, eine Ära.
Jetzt gehen sie mit gemischten Gefühlen, erklärt Elke Ramackers. „Wir fänden es natürlich schön, wenn die Ausstellung hier bliebe. Denn sie gehört an die Schlufftrasse“, sagt die Vorsitzende des Vereins „Freunde der Eisenbahn Krefeld“. Neben der Nähe zum Bahnsteig gehören zur bisherigen Ausstellung etliche Erinnerungsstücke wie alte Fahrkarten, die Beschilderung der „5“ Richtung Hohenbudberg oder das Model des Nordbahnhofs, das Rüdiger Johst 1968 zum 100-jährigen Jubiläum der Krefelder Eisenbahn mitgebaut hat.
„Wir bedauern es natürlich, können es aber nicht ändern und müssen uns damit abfinden, dass den SWK der Unterhalt zu teuer geworden ist“, sagt der 83-Jährige. Die SWK begründeten in ihrer Mitteilung den Umzug mit Renovierungsbedarf der alten Räume. Die kennt Rüdiger Johst schonviele Jahre. Er ist Gründungsmitglied des Vereins „Freunde der Eisenbahn“ und war gut 50 Jahre Vorsitzender. Natürlich war er auch 1980 dabei, als der Schluff erstmals wieder regelmäßig fuhr. „Das war damals unser sehnlichster Wunsch.“ Jetzt müssen er und andere Eisenbahnfreunde den Standort wechseln.
Die SWK bieten ihnen Räumlichkeiten auf dem Betriebshof an der St.-Töniser-Straße. „Dass wir dort auf ein Drittel weniger Platz gestutzt werden, ist nicht erfreulich“, sagt Vereinsmitglied Hans Overdick. Doch auch wenn der Abschied vom Standort an der Schlufftrasse schmerzt, blicken die Eisenbahnfreunde auch positiv auf die Veränderung. „Vielleicht stoßen wir dort bei den SWK-Mitarbeitern auf Interesse.
Und die Stadtwerke haben uns Lagermöglichkeiten für Ausstellungsstücke zugesichert, die wir aus Platzmangel nicht unterbringen können“, so Elke Ramackers. Auch wechselnde Ausstellungen seien möglich. Was mit dem alten Gebäude (früher Bahnmeisterei) in Zukunft passiert, wissen auch die Mitglieder der „Interessengemeinschaft Schienenverkehr“ und der „Linie 1“ nicht. Die SWK wollen nach dem Auszug beraten. So viel steht fest: Am Sonntag ist die Ausstellung vorerst zum letzten Mal am Preußenring 100 von 10 bis 13 Uhr geöffnet.