Feuerwehr Eine Wache wie eine Nasa-Zentrale (mit Video)
3,8 Millionen Euro Technik stecken in der neuen Leitstelle der Feuerwache an der Neuen Ritterstraße. Die Eröffnung ist am 3. Juni.
Krefeld. Die Leitstelle in der großzügig geplanten und modernen Feuerwache an der Neuen Ritterstraße mutet im ersten Moment an wie das, was uns amerikanische Spielfilme als Nasa-Hauptquartier präsentieren: Eine riesige Monitorwand mit blinkenden Punkten auf unterschiedlichsten Elementen, inmitten eine Fläche, über die ein Nachrichtensender die schrecklichen Ereignisse aus Brüssel überträgt.
Die Leistelle der Feuerwehr Krefeld ist rund um die Uhr besetzt, den Einsatzkräften entgeht nichts. Vor allem nicht in Krefeld. Die Botschaft, die Stadtdirektorin Beate Zielke hier gut zwei Monate vor der Einweihung des 38-Millionen-Projekts senden möchte, ist ziemlich eindeutig: „Die Krefelder können sich ab sofort noch sicherer fühlen.“
Letzten Mittwoch ist die Leitstelle von der Florastraße ’rübergezogen, für die 28 Kolleginnen und Kollegen mitten im laufenden Betrieb eine besondere Herausforderung. „Eine Feuerwehr kannst du ja nicht zwei Tage mal dicht machen“, sagt Zielke und freut sich insbesondere darüber, dass innerhalb der Bauzeit der letzten 20 Monate alle Abschnitte fristgerecht fertig geworden sind. Anfang April werden dann auch entsprechende Fahrzeuge an der Neue Ritterstraße stationiert, am 3. Juni ist dann schließlich offizielle Eröffnung, im Sommer soll es einen Tag der offenen Tür geben.
Alles neu, alles modern, die Arbeitsbedingungen für die Beamten entsprechen neuesten Standards. Im Feuerwehrdeutsch heißt das: „vernünftige adäquate Voraussetzungen für die Schadenslagen aller Art“. Den Männern um Feuerwehrchef Dietmar Meißner ist anzumerken, dass die vergangenen Wochen zwar anstrengend waren, dass es sich aber mehr als gelohnt hat. Technik für satte 3,8 Millionen Euro wurde verbaut, inklusive Wartung, der Laie glaubt es sofort.
Und er staunt: 550 bis 1000 Anrufe pro Tag gehen bei der Feuerwehr täglich ein. Von der Brandmeldung über den Notruf für den Karnkentransport bis zu Fragen, die eigentlich die Polizei klären muss. „In solchen Fällen werden die Bürger aber sofort durchgeleitet zur Polizei, ohne es selbst zu merken“, erklärt Andreas Klos, unter anderem zuständig für den Personaleinsatz.
Errungenschaft am neuen Standort: „Früher hätte ein Bagger die gesamte Leistungsversorgung mit einer unglücklichen Aktion kappen können. Hier sind wir mindestens doppelt gesichert.“ Trotz aller Technik stehen im Nebenraum Faxgeräte. Dort kommen die Notrufe von Gehörlosen an, das klingt im Zeitalter von WhatsApp, Social Media und E-Mail schräg. Meißner erklärt: „Das liegt an den speziellen Eingabegeräten, die bei Gehörlosen gängig sind.“ Heißt: Notrufe werden eingetippt und kommen dann per Fax an. Und in der Leitzentrale gehen die Signallichter an.