Krefeld Pinguine KEV: Fünf Antworten auf die T-Frage
Die WZ nimmt die Torhüter-Kandidaten bei den Krefeld Pinguinen für die kommende Spielzeit unter die Lupe.
Krefeld. Der legendäre Bruno Moravetz hat mit seinem Spruch „Wo ist Behle“ Fernsehgeschichte geschrieben. Er hatte bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid während der Übertragung des 15-Kilometer-Skilanglaufs den Deutschen Jochen Behle gesucht, als dieser trotz Zwischenbestzeit nicht im Bild gezeigt wurde und seine späteren Zwischenresultate nicht eingeblendet wurden.
Auf die Pinguine übertragen hieße die Frage „Wo ist Galbraith“ angesichts des Abgangs von Tomas Duba und der Neubesetzung dieser Position für die kommende Spielzeit. Ist der Däne ein ernsthafter Kandidat, oder wird der neue Mann zwischen den Pfosten ein ganz Neuer sein? Als Abgang haben die Pinguine Galbraith nicht gemeldet. Bisher.
Sein Vertrag lief bis Saisonende. Eigentlich wäre damit alles klar. Er geht. Um Ostern herum wollen die Pinguine mit der neuen Nummer eins den Vertrag fixiert haben, lautete die zeitliche Einordnung dieser Tage. Spielt da Galbraith noch eine Rolle oder eher nicht? Es wäre schwer vorstellbar, selbst wenn der Däne angesichts seiner Leistung und Wertschätzung im Team diese Rolle durchaus ausfüllen könnte.
Dem jedoch steht der Umstand im Wege, das diese Personalie bei den Fans schwer vermittelbar wäre. Duba wegschicken und Galbraith halten — das wäre für viele schwarz-gelbe Anhänger ein Vorgang, der mit Kopfschütteln quittiert würde. Daher geht die Tendenz zu einem wirklich neuen, unverbrauchten Gesicht — wie all diese:
Beskorowany wird im April 26, misst 1,96 Meter. Er hat in Düsseldorf 2014/15 gezeigt, dass er mit einer guten Abwehr Top-Leistungen bringen kann, wurde zum Torhüter des Jahres gewählt. Hat nach der Saison wieder in den USA versucht, bekam aber in der NHL keine Chance. Nürnberg hat ihn nach der Verletzung von Jochen Reimer geholt. Er konnte nicht an die Leistungen aus Düsseldorf anknüpfen. Aber Nürnberg ist auch eine offensiv ausgerichtete Mannschaft. Sein Vertrag läuft aus. Augsburg soll auch Interesse haben.
Hartzell wird im Mai 27, misst 1,93 Meter. Ihm wurde bis vor drei Jahren zugetraut, ein durchschnittlicher NHL-Torwart zu werden, aber dann ging es bergab. Hartzell wird nachgesagt, dass er eine Mannschaft führen kann, wenn es läuft, hat aber manchmal nicht die beste Position zu den Schützen. Er hat Chancen auf einen deutschen Pass.
Pogge wird im April 30, misst 1,92 Meter, kam vor vier Jahren nach Europa. Er spielte in Italien, ein Jahr 2. schwedische Liga, zwei Jahre 1. schwedische Liga, war aber nie unumstrittene Nummer eins. Pogge hatte in allen vier Jahren in Europa Top-Zahlen. Problem könnte das Gehalt sein.
Engelage ist 27 Jahre, misst 1,96 Meter, spielt seit dieser Saison in Europa. Er hat in Ritten fast den gleichen Gegentorschnitt wie Duba in seinem Jahr in Bozen (1,54 zu 1,56), liegt aber in der Fangquote fast ein Prozent höher. In den USA hat er nicht zeigen können, dass er auf höherem Niveau den Unterschied ausmacht.
Fernström wird im August 29, misst 1,96 Meter, wechselte vor der Saison nach Karlskrona, hat da aber nicht immer überzeugen können. Ihm wurde dann der 37-jährige Holmqvist vor die Nase gesetzt. Dadurch war Patrick Galbraith nur noch dritter Torhüter, und die Pinguine konnten ihn ausleihen.
Im erweiterten Kreis sind: Cal Heeter, Hamburg, 27 Jahre, 1,93 Meter, Jeff Glass, Minsk, 30 Jahre, 1,89 Meter, und Christopher Nihlstorp, Växjö, 32 Jahre, 1,91 Meter.
