Play-off-Halbfinal-Serie Pinguine mit dem Rücken zur Wand

Krefeld · Am Freitagabend sind die Seidenstädter im sechsten Spiel zum Siegen verdammt. Trainer Popiesch hat der Mannschaft am Mittwoch freigegeben. Ab Donnerstag wird am Defensivverhalten gearbeitet.

Die Pinguine hatten am Dienstagabend zu oft das Nachsehen.

Foto: samla.de

Die Krefeld Pinguine stehen im Halbfinale nach der 3:5 (0:1,2:2,1:2)-Heimniederlage am Dienstag gegen Ravensburg mächtig unter Druck. In der Best-of-Seven-Serie liegen sie jetzt mit 2:3 in Rückstand und sind am Freitag um 20 Uhr in Ravensburg zum Siegen verdammt, wenn noch eine Chance auf den Einzug ins Finale bestehen soll. Dort würden dann die Dresdener Eislöwen oder die Kassel Huskies, die am Dienstag einen Matchpuck der Eislöwen mit einem 4:3-Sieg abwehren konnten, warten.

Nur kämpferisch konnte die Auswahl von Trainer Thomas Popiesch am Dienstag in der diesmal nicht ganz ausverkauften Arena überzeugen. Spielerisch blieben viele Wünsche offen. Im Spielaufbau schlichen sich immer wieder Fehler ein, die die Gäste aus Oberschwaben gegen die wackelige Defensive der Krefelder nutzen konnten. Dabei ragte das Kontingentspieler-Trio der Gäste um die beiden Doppeltorschützen Robbie Czarnik und Mathew Santos sowie Goldhelm Erik Karlsson heraus, auf deren Konto vier der fünf Treffer gingen.

Für Kapitän Alexander Weiß waren die fünf Gegentreffer und die verspielte zwischenzeitlich 2:1-Führung der Grund für die Niederlage: „Das ist heute sehr bitter. Wir wollten gerade nach der Niederlage in Ravensburg mit unseren Fans im Rücken die Partie gewinnen. Fünf Gegentore und alle bei fünf gegen fünf, das ist einfach zu viel. Nach unserer 2:1-Führung spielen wir eine sehr gute vierminütige Unterzahl. Dann kassieren wir aber binnen drei Minuten zwei Gegentore. Das darf so nicht passieren“, erklärte der Kapitän nach dem Spiel, um dann aber direkt nach vorne zu schauen: „Diese Fehler müssen wir abstellen, dann können wir am Freitag in Ravensburg gewinnen.“

Und Moral bewiesen haben die Pinguine in dieser Saison schon oft. Deshalb ist ihnen ein Erfolg in der Spielestadt zuzutrauen.

Bei der Defensivarbeit
den Hebel ansetzen

Auch für Trainer Popiesch war das Geschehen am Ende des zweiten Drittels und die Top-Reihe der Gäste für den Spielausgang maßgeblich verantwortlich: „Wenn du Ravensburgs Top-Reihe fünf solcher Chancen gibst, werden sie die auch nutzen. In der Phase nach unserer 2:1-Führung waren wir einfach viel zu offen, haben dann durch eine Einzelaktion selber eine gute Chance, kassieren dann aber hinten ein Tor, weil wir nicht genügend absichern.“ Bei der Defensivarbeit will der Trainer für die Partie am Freitag in Ravensburg auch den Hebel ansetzen: „Wir haben heute in der Verteidigung keine gute Arbeit geleistet, darauf müssen wir viel mehr Wert legen. In Ravensburg müssen wir defensiv viel besser stehen und im Angriff unsere Chancen nutzen“, erklärte der Übungsleiter, der seiner Mannschaft am Mittwoch frei gab, damit sich die Spieler physisch und mental erholen können, bevor es dann am Donnerstag nach einem kurzen Training zum Spiel sechs nach Ravensburg geht.

Während die Pinguine immer einen Tag vor dem Spiel anreisen, waren die Ravensburger erst am Spieltag nach Krefeld gekommen. „Das war der Wunsch der Mannschaft. Sie wollten vor dem Spiel lieber noch mal in den eigenen Betten schlafen. Wir sind um 7.30 Uhr losgefahren und haben zwei längere Pausen gemacht“, erklärte Geschäftsführer Marius Riedel auf Nachfrage der WZ.

Und von Busbeinen war bei den Gästen auch nichts zu sehen. So erklärte dann auch Ex-Pinguin Luca Hauf, der nach dem Spiel mit einem breiten Grinsen in der Mixzone erschien, den Spielverlauf: „Bis zu unserem ersten Tor waren die Pinguine gut im Spiel. Danach haben wir die Partie auf unsere Seite gezogen und immer im richtigen Moment, wenn die Halle laut wurde, unsere Tore erzielt. Nach den beiden Niederlagen hier in Krefeld hat unser Trainer einige taktische Anpassungen vorgenommen, die wir gut umgesetzt haben.“ Auf die Frage, ob dieser Sieg etwas besonderes für ihn sei, antwortete der gebürtige Krefelder, der an der Westparkstraße das Eishockeyeinmalseins erlernt hat, wie folgt: „Ja klar, das ist für mich toll. Meine ganze Familie war hier und viele Freunde.“ Auf das Spiel am Freitag angesprochen sagte Hauf, der in der DEL in Ingolstadt unter Vertrag steht und mit einer Förderlizenz für Ravensburg spielt: „Ich erwarte ein enges Spiel. Wir wollen aber die Serie zumachen.“