Krefeld. Drei Olympische Spiele, zehn Weltmeisterschaften, mehr als 2000 Spiele in 48 Ländern — Jupp Kompalla hat sich als Eishockey-Schiedsrichter den Ruf einer lebenden Legende erworben. Sonntag feierte er im Kreise seiner Familie seinen 80. Geburtstag. „Eishockey ist mein Leben“, sagt Kompalla, der sich heute noch jedes Wochenende drei Spiele live im Stadion anschaut. Vor der Schiedsrichter-Karriere stand die als Spieler, die in seiner polnischen Heimat begann. 1958 kam Kompalla nach Krefeld, wo er als Verteidiger für die Preussen auf dem Eis stand. Als bei einem Schiedsrichter-Lehrgang noch ein Platz frei, ließ er sich zur Teilnahme überreden — und eine große Karriere als Unparteiischer begann. Mit den Höhepunkten der Olympischen Spiele 1976 in Innsbruck, 1980 in Lake Placid und 1984 in Sarajevo.

1972 und 1974 leitete Kompalla die Gigantenduelle zwischen der UdSSR und Kanada, trägt noch heute einen Brillantenring, den er 1972 als Geschenk im Rahmen der Begegnung der großen Rivalen erhielt. Auch in seiner Wohnung hat er zahlreiche Erinnerungsstücke wie Schläger, Pucks, Anstecker und Notizbücher. 1992 beendete Kompalla seine Karriere. Vor sechs Jahren stand er aber in ganz großem Rahmen noch einmal auf dem Eis — als Schiedsrichter des Seniorenspiels zwischen Deutschland und Russland vor dem WM-Auftakt vor 78 000 Fans auf Schalke. Ein Abschied, den sich die Legende Jupp Kompalla wahrlich verdient hatte.