Freunde des Schienenverkehrs Eisenbahn-Museum im Sommer wieder auf

Die Interessengemeinschaft Schienenverkehr kämpft seit dem Verlassen des alten Stellwerks noch mit 106 Umzugskartons — und mit der stetig sinkenden Zahl Aktiver.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Eigentlich war Rolf Plönißen Realschullehrer. Schon als Kind faszinierten ihn die Straßen- und Eisenbahnen. „Zumal mein Großvater Josef Oberlokführer war, mein Vater Karl Bahnhofsvorsteher, unter anderem in Bernrad-St. Tönis und in Kalkar“, erzählt der heute 80-Jährige von seiner Leidenschaft, die er immer noch nicht verloren hat. Seit etwa 15 Jahren führt Rolf Plönißen die „Interessengemeinschaft Schienenverkehr Krefeld“ an.

Wenn er sich mit den verbliebenen Aktiven des im September 1999 gegründeten Vereins in der SWK-Kantine an der St. Töniser Straße 270 trifft, ist zu sehen: Es ist ein wirklich kleiner Kreis geworden. „Wir sind nur noch 17 Mitglieder“, sagte der 2. Vorsitzende, Hans-Georg Eicker, der ebenfalls seit den Anfängen dabei ist, und vor Jahren seinen Sohn Thomas zur Mitarbeit überreden konnte. Hans-Georg Eicker erledigt eines der Kerngeschäfte des Vereins: Er kümmert sich um die Fahrdienste, um die Uniformen und um die Abrechnungen. Denn immer dann, wenn sich der historische Schluff auf den Weg macht, fahren jeweils zwei Zugbegleiter und ein Schaffner mit. Entweder werden sie von der Interessengemeinschaft oder von den „Freunden der Eisenbahn Krefeld“ gestellt.

Unlängst ist mit Helga Brozy eine Dame als Zugbegleiterin dazu gekommen. Aber insgesamt stellt die Gemeinschaft derzeit nur noch relativ wenig Personal. Dies sind neben Rolf Plönißen Helga Brozy, Hans-Georg und Thomas Eicker, Walter und Florian Uellenberg, Klaus Scholz, Franz Schmitz und Heinz Erkes.

Die Leidenschaft des 65-jährigen Heinz Erkes für den Schienenverkehr — nicht nur innerhalb der Interessengemeinschaft — zeigt sein „Nebenjob“. Er kann es nicht lassen: 39 Jahre lang hat er die „Elektrische“ gefahren und nach dem Beginn seines offiziellen Ruhestands im November 2016 macht er als Straßenbahnfahrer auf 400-Euro-Basis weiter.

Ansonsten haben er und seine Mitstreiter im Moment viel Arbeit mit den Ergebnissen eines Umzugs. Denn mit seinem kleinen Museum mit historischer Verkehrsmittelschau und einer Modellbahnanlage musste der Verein vor einigen Monaten seine bisherigen Räumlichkeiten am alten Stellwerk am Nordbahnhof verlassen. Wegen Baufälligkeit, wie es hieß.

Derzeit baut man daher das kleine Museum im Keller des alten SWK-Komplexes wieder auf. Der Inhalt von 109 Umzugkartons muss wieder richtig platziert werden. Plönißen geht davon aus, dass das Museum ab Mitte des Jahres wieder der Öffentlichkeit gezeigt werden kann.

Was die beweglichen Aktivitäten angeht, so beginnt die neue Saison des Schluffs wieder im Mai und läuft bis Ende September. Allerdings soll es nach Auskunft des Betreibers bei den Sonderfahrten einen Rückgang gegeben haben. Demnächst würden wahrscheinlich auch die Hochzeitsfahrten eingeschränkt.