Hilfe für Erdbebenopfer Erste Lkw auf dem Weg von Krefeld in die Türkei
Krefeld · Medizin, Winterkleidung, Zelte und Schlafsäcke, Babynahrung: Viele Krefelder wollen für Entlastung im Krisengebiet sorgen. Acht Lkw wurden bisher losgeschickt.
Während in der Türkei mehr als 100.000 Helfer die Trümmer eingestürzter Gebäude nach Überlebenden durchsuchen, werden überall in Europa Hilfsgüter gesammelt. Medizin, Winterkleidung, Zelte und Schlafsäcke, Babynahrung – die Liste der benötigten Güter ist lang. Auch viele Krefelder wollen für Entlastung im Krisengebiet sorgen. Allein bis Freitag wurden acht Lkw in die Türkei geschickt – weitere sollen folgen. Hunderte Freiwillige helfen bei Aktionen im Stadtgebiet mit. Sie sammeln Hilfsgüter und Geld, sortieren, packen an und organisieren. Viele werden zum ersten Mal bei einer Spendenaktion aktiv. Vieles geschieht impulsiv, aber mit viel Herz.
Die S&W Adler Logistik GmbH ist eine der großen Anlaufstellen in Krefeld. Das Unternehmen stellt mehrere Lkws für den Transport der Güter in die Türkei. Ein Teil der Kosten kann durch private Spenden gedeckt werden, den Rest stellt das Unternehmen selbst — auch die dadurch entstehenden Folgekosten. „Wir sind bereits alles zu opfern, um unseren Mitmenschen zu helfen“, erklärt Serkan Olgun im Gespräch mit der WZ. „Unsere Transporte gehen direkt an die Zentrale der Hilfsorganisation Afad in Ankara. Wir stehen im engen Kontakt mit Leuten vor Ort.“
Auch das Lebensmittelunternehmen Yayla-Türk hat viele Hilfsgüter gesammelt. Babynahrung und Kleidung, Hygieneartikel jeglicher Art, Medikamente, Zelte und Schlafsäcke, sogar Rollstühle wurden von Krankenhäusern und Apotheken aus Krefeld zur Verfügung gestellt. Auch Kleiderspenden wurden angenommen, bis die Kapazitäten ausgeschöpft waren. Die Bereitschaft, mit Spenden zu helfen, sei in Krefeld sehr groß. Privatleute, Vereine, Hotels und viele weitere reagierten auf Spendenaufrufe in den sozialen Netzwerken, erklärte Pressesprecherin Buket Ünal unserer Redaktion.
Am Wochenende müsse voraussichtlich die Zeit genutzt werden, um weitere bereits gesammelte Hilfsgüter zu organisieren. Anfang nächster Woche könne dann entschieden werden, wie es weitergeht. Dazu seien auch Meldungen aus der Türkei wichtig: Die Grenzen seien voll, es stauen sich die Lastwagen. Die Yayla-Transporte seien angemeldet, andere nicht. Auch daher werde damit gerechnet, dass die Lastwagen des Logistikpartners für die knapp 3000 Kilometer lange Strecke sieben bis zehn Tage brauchen, die Kosten übernehme Yayla.