Es fehlt an Wohnraum für Aids-Kranke
Verein ist auf Unterstützung angewiesen.
Krefeld. Aids ist bis heute nicht heilbar. Doch die Behandlung HIV-positiver und aidskranker Menschen hat sich im Laufe der Jahre so weit verbessert, dass sie inzwischen ein höheres Lebensalter erreichen als noch in den 1990er-Jahren. „Mit dem steigenden Lebensalter wächst im Gegenzug leider jedoch auch die Gefahr von Ko-Morbiditäten“, sagt Georg Stumpf von der Aids-Hilfe, der jetzt bei der Jahreshauptversammlung einen Überblick über die Arbeit des letzten Jahres gab.
Diese weiteren Erkrankungen treten bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem häufiger und eher auf, als in der Vergleichsgruppe der HIV-negativen Menschen. So begleiten die Mitarbeiter der Aids-Hilfe beispielsweise inzwischen dialysepflichtige Patienten, Schlaganfallpatienten, Epileptiker und Krebspatienten. „Auch die Zahl der psychischen Erkrankungen im Verlauf der Infektion steigt an“, erklärt Stumpf. Ein zunehmendes Problem sei deshalb, dass es in Krefeld keinen adäquaten, den gewohnten Lebensstil akzeptierenden Wohnraum für jüngere, pflegebedürftige Klienten gibt.
Im vergangenen Jahr haben im Bereich Beratung, Betreuung und Begleitung 2835 HIV-negative, -positive und aidskranke Krefelder Beratung, HIlfe und Unterstützung beim Verein an der Rheinstraße 2-4 gesucht. Zusätzlich notierte die Aids-Hilfe 2123 Kontakte zu Kooperationspartnern wie Ärzten, Kliniken, Behörden, Sponsoren, Spendern. Nicht zu vergessen sind rund 430 Kontakte zu Ehrenamtlichen, die in vielen Bereichen die vier hauptamtlichen Mitarbeiter unterstützen. Um die anfallenden Aufgaben bewältigen zu können, ist der Verein auch im neuen Jahr auf Spenden oder eine Patenschaft für Bürofläche angewiesen.