Exkursionen: Nachfrage sinkt
Mehrtägige Reisen an kulturelle Orte werden kaum noch gebucht. Tagestouren sind eine Alternative.
Krefeld. Einst musste man sehr schnell sein oder großes Glück haben, um einen der begehrten Plätze zu erhalten, wenn der Verein Freunde der Museen Burg Linn auf Reisen ging. Die Organisatoren verstanden und verstehen es, ihrem Publikum Sehenswürdigkeiten zu präsentieren, die sie so bei den gängigen Reisen nicht finden. Doch der Zuspruch hat mittlerweile deutlich nachgelassen. So musste die für Anfang Juni geplante Exkursion an die Lahn gerade abgesagt werden. „Es hätten mindestens 25 Teilnehmer sein müssen. Angemeldet hatten sich aber nur 17“, sagt Karlhermann Horster mit Bedauern in der Stimme.
Der Rückgang verläuft schleichend und hat verschiedene Gründe, sagt Horster, der die Reisen seit vielen Jahren organisiert. So seien die Mitglieder, die früher regelmäßig reisten, körperlich nicht mehr so fit oder ihr Partner sei verstorben. Zudem habe man lange Zeit Reisen in den Osten Deutschlands angeboten, die für große Nachfrage sorgten, weil nach der Wende alle neugierig auf Erkundungen waren. „Mittlerweile kennt man alles“, sagt Horster und schwelgt in Erinnerungen an schöne Fahrten nach Gotha, Erfurt oder Weimar, wo abgelegene Schlösser, Kirchen oder ehemalige Klöster zu den Anlaufstellen zählten. Das war auch der Plan für die viertägige Lahn-Exkursion, bei der der Dom in Limburg und Burg Braunfels auf dem Programm standen.
Sämtliche Touren sind stets vorab vor Ort geplant worden. So auch die Weser-Exkursion, die vom 9. bis 13. September stattfindet und bei der noch Plätze frei sind. Einzelheiten zu der Reise sind im Info-Kasten zu diesem Artikel zu finden.
Weil der Zuspruch bei den mehrtägigen Reisen stark abebbt, wollen sich die Organisatoren künftig stärker auf Tagestouren konzentrieren. Denn dort ist die Nachfrage weiterhin enorm: „Nach zwei Tagen waren alle Plätze belegt“, sagt Horster über das aktuelle Programm. Geplant sind Touren unter der Überschrift „Auf den Spuren von Anette von Droste-Hülshoff nach Havixbeck“ (18. April) sowie zum Textilmuseum Bocholt und Schloss Anhalt (9. Mai).
Fragen zu Exkursionen beantwortet Karlhermann Horster unter Telefon 57 01 56.
Teilnehmen können nicht nur die 550 Mitglieder des Vereins Freunde der Museen Burg Linn, sondern grundsätzlich auch Nicht-Mitglieder. Die zahlen für Mehrtagesfahrten 20 Euro extra. „Das entspricht dem Jahresbeitrag unseres Vereins. Damit werben wir auch ein bisschen für uns, denn als Mitglied hat man freien Eintritt in die Linner Museen und dank einer Kooperation auch ins Schloss Rheydt“, so Horster.