Studenten überzeugen mit Johannes-Passion
Die Robert-Schumann-Musikschule hat sich zum Ende des Semesters St. Cyriakus für ein besonderes Konzert ausgesucht.
Krefeld. Nach andachtsvoller Stille brandet am Samstagabend in St. Cyriakus langanhaltender Beifall auf. Das begeisterte Publikum bedankt sich für die Darbietung der Johannes-Passion durch die Robert-Schumann-Musikhochschule Düsseldorf. Beteiligt sind der Oratorienchor der Hochschule, das Barockorchester Düsseldorf sowie das Vokalensemble nebst Kirchenchor der Krefelder Pfarrei Johannes XXIII. Auch die Solisten sind Studierende der Hochschule, und das Orchester sorgt mit historischen Instrumenten für den Klang, den der Komponist Johann Sebastian Bach im Jahre 1724 in Leipzig schuf.
Jürgen Kursawa, Direktor des Instituts für Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Musikschule
Musiker und Chor werden geleitet von Professor Timo Nuorranne. Der Finne ist seit dem Sommersemester Professor für Chorleitung. Der Oratorienchor wird in diesem Jahr gebildet aus Studierenden des Instituts für Kirchenmusik und der Gesangs- und Chorleitungsklassen. Musiker der Region finden sich zum Barockorchester zusammen, um sich mit besonderer Aufmerksamkeit der historischen Aufführungspraxis zu widmen.
Ihre Instrumente sind denen zu Zeiten Bachs nachempfunden. Die Traversflöten beispielsweise sind größer und aus Holz, und die Geigenbögen haben eine besondere Form.
Johann Sebastian Bach, gerade Thomaskantor geworden, schuf die Passion sozusagen als „Einstandsgeschenk“ für die Stadt seines Wirkens. Üblicherweise erklingt die Passion am Ende der Fastenzeit. Warum nun schon am ersten Fastenwochenende?
Die Antwort ist einfach: Der Hülser Kantor Matthias Zangerle ist Lehrbeauftragter für Gesang an der Hochschule und wirkte bei der Erarbeitung mit. Am vorausgegangenen Freitag endete das Semester. Als Abschluss der Semesterarbeit gab es die lange vorbereitete Aufführung am Samstagabend in der katholischen Pfarrkirche St. Cyriakus und gestern Abend in der Düsseldorfer evangelischen Friedenskirche.
Professor Jürgen Kursawa, Direktor des Instituts für Kirchenmusik, ist sehr angetan vom Raumklang in St. Cyriakus und dem besonderen barocken Klang. „Die Komposition ist für eine Kirche geschaffen und nur dort wirkt sie authentisch“. Er freut sich auch, dass seine Studentin Hyekyoung Kang, Kantorin an der Duisburger Lutherkirche, mitwirkt.
Eine Musikkennerin, selbst in verschiedenen Chören aktiv, lobte am Schluss der zweistündigen Aufführung die saubere Darbietung und meinte: „Die jungen Leute haben nicht nur großartig musiziert, sondern auch durch ihre Interpretation bewiesen, dass sie das biblische Geschehen verinnerlicht haben.“