Feuerwehr Fast täglich schrillt der Rauchmelder
Seit dem 1. Januar gilt die Pflicht zur Installation von Rauchmeldern. Die Feuerwehr zieht nach zehn Monaten trotz der Verdreifachung an Einsätzen ein positives Fazit.
Krefeld. Es ist 15.18 Uhr als die Feuerwehr am 28. September zu einem Wohnungsbrand an der Ritterstraße rast. 36 Rettungskräfte sind im Einsatz. Die Sorge eines verheerenden Wohnungsbrandes ist groß. Nachbarn haben das laute Piepsen eines Rauchmelders aus einer vernommen und sofort reagiert. Sie schlagen die Scheibe einer Nachbarwohnung ein, löschen das Feuer selber und retten somit wohl einem bettlägerigen Bewohner das Leben.
Gerade zurück auf der Wache, wird die Feuerwehr um 16.17 Uhr erneut zu einem ausgelösten Heimrauchmelder, diesmal an der Gladbacher Straße, gerufen. Auch hier bemerkt ein aufmerksamer Nachbar das laute Piepsen des Melders. Bei Eintreffen stellt sich heraus, dass auf einem Herd Essen angebrannt war.
Es sind nur zwei von insgesamt 144 Fällen seit dem 1. Januar, in denen ausgelöste Rauchmelder einen Feuerwehreinsatz zur Folge hatten. Morgen, am Tag des Rauchmelders, ziehen die Einsatzkräfte ein positives Fazit zur Einführung der Melder. „Die Rauchwarnmelderpflicht wurde schon seit Jahren durch die Feuerwehren gefordert. Die Erfahrungen aus dem letzten Jahr zeigen, dass die Rauchmelderpflicht durchaus eine positive Auswirkung hat. In vielen Fällen konnte durch die Meldersignale Schlimmeres verhindert werden“, erklärt Feuerwehrsprecher Kai Günther.
Die erhöhte Anzahl von Einsätzen, die durch den Alarm der in Häusern und Wohnungen angebrachten Melder entstehe, sei in Anbetracht des großen Nutzens kein Problem, heißt es von Seiten der Feuerwehr. Dabei ist der Arbeitsaufwand enorm gestiegen. Die Zahl der Einsätze aufgrund ausgelöster Rauchmelder hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht. 2016 waren es noch 57 Notrufeinsätze, 2015 sogar nur 31. Wie wichtig und richtig die Installationspflicht ist, zeigt hingegen ein Blick auf die durch Fehlalarme ausgelösten Einsätze.
Blieb es 2015 und 2016 bei fast zwei Drittel aller Alarme ohne Einsatz für die Feuerwehr, sank die Quote seit Beginn des Jahres auf 39,5 Prozent. Die Einsatzleiter der Feuerwehr gaben zudem bei 76 der 144 Einsätze in 2017 an, dass der entstandene Schaden durch den Rauchwarnmelder verringert wurde. Bei den Einsätzen wurden 27 Personen gerettet. Unbekannt sei hingegen, wie hoch die Anzahl der Personen sei, die sich selbst — durch die Rauchmelder gewarnt — retten konnten.
Besonderen Dank sprechen die Rettungskräften den Krefeldern aus, die die Feuerwehr über die Notrufnummer 112 über ausgelöste Rauchmelder informierten. Selbst wenn es sich um Fehlalarme handelt, drohen dabei keine Konsequenzen. „Wenn beim Nachbarn ein Rauchwarnmelder ausgelöst wird und die Ursache der Auslösung nicht ermittelt werden kann, ist ein Anruf bei der 112 immer die richtige Wahl. Wenn sich am Ende herausstellt, dass es eine Fehlauslösung war, braucht man nicht zu befürchten, von der Feuerwehr eine Rechnung für den Einsatz zu bekommen. Diese Einsätze sind weder für den Anrufer, noch für den Mieter der betroffenen Wohnung kostenpflichtig“, erklärt Günther.
Das nicht nur die bloße Installation der Rauchmelder, sondern auch eine regelmäßige Funktionskontrolle wichtig ist, daran erinnert die Initiative „Rauchmelder retten Leben“: „Neben der korrekten Installation gehört dazu auch die regelmäßige Wartung der Melder. Das gilt für das Eigenheim und selbst genutzte Eigentumswohnungen wie für vermietete Immobilien.“ Eigentümer sind verpflichtet, die von ihnen oder durch Dritte installierten Geräte mindestens einmal jährlich auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen.