FDP wirft Dezernent Linne Interessenkonflikt vor
Planungschef der Stadt Krefeld sitzt gleichzeitig im Aufsichtsrat der NRW.Urban, die in Krefeld Projekte entwickelt.
Krefeld. Krefelds Planungsdezernent Martin Linne sitzt im Aufsichtsrat der NRW.Urban, Nachfolger der Landesentwicklungsgesellschaft. Die hat in Krefeld am Projekt Alte Samtweberei mitgewirkt und verdient, auch bei der Entwicklung des Baugebiets Fischeln Südwest. Als diese Personalie im nichtöffentlichen Teil des Finanzausschusses bestätigt wird, trauen einige Politiker ihren Ohren nicht. Andere tragen die Angelegenheit in die Öffentlichkeit und machen sich Luft. Die FDP etwa. Sie wirft Linne einen Interessenkonflikt und eine schlechte Informationspolitik vor.
FDP-Fraktionschef Heitmann erklärt: „Da Aufsichtsräte nicht nur eine Überwachungsfunktion haben, sondern auch dem wirtschaftlichen Wohl der Gesellschaft verpflichtet sind, hätten wir es richtig gefunden, wenn uns Herr Linne über sein Engagement bei der NRW.Urban informiert hätte.“ Es sei wie bei Linnes Jurybeteiligung im Kesselhaus-Prozess eine Grauzone, in die sich „leitende Mitarbeiter einer Verwaltung nicht begeben sollten.“
Die Verwaltung kontert den Angriff auf ihren Dezernenten. „NRW.Urban ist ein hundertprozentiges Beteiligungsunternehmen des Landes NRW und hat insbesondere die Aufgabe, Städte und Gemeinden als erfahrener und zuverlässiger Partner bei der Stadtentwicklung zu unterstützen. Wir sehen keinen Interessenskonflikt.“ Diese Art des Netzwerkens Stärke vielmehr Krefelds Position, sei zulässig und üblich und Martin Linne als anerkannter Fachmann gefragt.
Und darüberhinaus heißt es bei der Stadt: „Tangieren Themen seinen Aufgabenbereich in Krefeld, verhält Martin Linne sich hinsichtlich von Entscheidungen oder Empfehlungen neutral.“