Sommer Freibadsaison trotz Hitze ein Reinfall

Die Liegewiesen im Badezentrum sind am Wochenende proppevoll. Trotzdem fällt die Bilanz für diesen Sommer mager aus.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Schwer bepackte Eltern wanken hinter ihren hüpfenden Kindern her, die Rutschen sind schon in Sicht. Kurz gebremst werden sie am Kassenhäuschen: In zwei langen Schlangen stehen die Besucher an. Das eigentliche Warten haben alle längst hinter sich. Nach den kühlen, windigen Sommerferien kommt die Freibadsaison erst jetzt, kurz vor ihrem Ende, richtig in Gang. „Dieser Sommer ist ein Reinfall“, sagt Robin Galler, Fachangestellter der Bäderbetriebe und Schichtleiter im Badezentrum Bockum.

Trotz seiner Worte wirkt er gut gelaunt. Hinter seiner verspiegelten Sonnenbrille beobachtet er das Treiben im Mehrzweckbecken, das endlich so ist, wie es sein soll — voll. Mit bis zu neun Mitarbeitern ist er im Einsatz, um die Sicherheit im und ums Wasser herum zu gewährleisten.

Wie erkennt man eigentlich, ob jemand Spaß macht oder tatsächlich Hilfe braucht? „Wir haben alle einen bestimmten Beckenabschnitt im Blick. Um alles überwachen zu können, bleiben wir in Bewegung, nutzen auch die Vogelperspektive von den Rutschenplattformen.“ In diesem Jahr war es aber bisher ruhig. „Für uns beginnt die Freibadsaison im Mai, dann sind die Außenbereiche startklar und werden eröffnet, sobald das Wetter es zulässt. Mitte September schließen wir den Außenbereich normalerweise wieder.“ In diesem Jahr sei eine Ausnahme allerdings nicht auszuschließen: „Wenn sich die Temperaturen um 25 Grad halten, bleibt das Außenbad länger offen.“

Giusy Pipelnino ist eine hartgesottene Freibadbesucherin: „Ich war auch in den Ferien fast jeden Tag hier. Auch bei Regen, da sind wir dann manchmal in die Halle gegangen.“ Rutschen mache schließlich bei jedem Wetter Spaß. Nach Schulschluss und an den Wochenenden kommt sie mit ihren Freundinnen Michelle Heidenfels und Justine Nießen weiterhin regelmäßig. Bis zu 8000 Besucher kommen an einem heißen Sommertag ins Badezentrum Bockum, auf der 120 000 Quadratmeter großen Liegewiese findet jeder einen Platz. Ins Hallenbad dürfen aus Sicherheitsgründen nur 450 Badegäste. „Wenn sich das Freibad füllt, schließen wir deswegen das Hallenbad“, erklärt Galler. „Sonst würden bei einem Schauer oder Gewitter alle in die Halle flüchten.“ Dass die Schwimmhalle einen Großteil der Sommerferien geöffnet war, spricht deshalb für sich.

Auch Familie Kopietz zieht es ins Wasser. Die 9-jährige Tochter Leonie findet Schule bei den hohen Temperaturen der vergangenen Woche nur anstrengend und ist deshalb froh, am Nachmittag ins Freibad flüchten zu können. Am liebsten würde sie den ganzen Tag dort bleiben — auch unter der Woche.