Rennen Eine Berg-Strecke, 33 Seifenkisten, sechs Gewinner
Das traditionelle Rennen am Hülser Berg lockt wieder viele Zuschauer an die Strecke.
Krefeld. „Schon unterwegs!“ Katharina Jakobs vom Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung pendelt zwischen Start- und Ziellinie. Mit zwei Telefonen ist sie immer erreichbar, denn heute ist Seifenkistenrennen am Hülser Berg und Katharina Jakobs hat in diesem Jahr Leitung und Organisation übernommen. Seit 9 Uhr in der Früh sind Teilnehmer mit ihren selbst gebauten Fahrzeugen auf dem Hülser Berg unterwegs. „Diesmal sind es 33 Seifenkisten und 60 Teilnehmer“, erzählt Katharina Jakobs. Heißt: Einige Gefährte starten mehrmals, allerdings mit unterschiedlichen Fahrern.
Christoph Etzbach und Sascha Int-Veen vom Motorsportclub moderieren das Rennen und kündigen die tollkühnen Fahrer informativ und unterhaltsam an. Die Testläufe am Vormittag nutzen die Fahrer, um Strecke und Fahrzeug kennenzulernen — leider kommt es hier und da doch zu kleinen Unfällen und Seifenkisten werden fahruntüchtig. „Aber das gehört dazu“, sagt Jakobs, die mit dem Veranstaltungsverlauf zufrieden ist.
Bereits am Samstag hatten viele Helfer den Rennsteig gesichert und die Waldwege markiert, Schilder aufgehängt und Startlisten gefertigt. Vereine nehmen teil, auch Privatpersonen, und alle haben seit Monaten an ihren Seifenkisten geschraubt und gedreht, um sie fit fürs traditionelle Hülser-Berg-Rennen zu machen. Der TÜV wirft vor Rennbeginn einen fachmännischen Blick auf die Kisten mit tollen Namen wie Seifenkracher, Schneller Blitz oder Ritter Rostfrei. Und dann kann es losgehen.
Im schnellen Blitz sitzt die zehnjährige Lara, die für das Jugendzentrum Stahlnetz antritt und mächtig aufgeregt ist. Aber schon im Vorlauf kommt sie sicher in 49 Sekunden den Rennsteig runter und freut sich auf das Rennen. „Uns geht es vor allem um die Originalität der Seifenkisten“, betont Jakobs. Deshalb gebe es auch zwei Wertungen, die Jux- und die Speedwertung. Die ersten drei Plätze bekommen einen Preis, wobei die Juxwertung höher ausfällt. Der Veranstalter, die Stadt Krefeld zusammen mit Sponsoren, möchte, dass alle Teilnehmer heil ankommen und Spaß haben, und auch die Zuschauer erfreuen sich mehr an der Optik der Seifenkisten, als an deren Geschwindigkeit. „Und später“, kündigt Jakobs an, „kommen noch zwei Herren, die mit Sicherheit einiges erzählen können. Sie sind bereits 1951 mit ihren Seifenkisten den Berg hinuntergefahren.“
Neben dem Rennen gab es Unterhaltung durch einen Ballonkünstler, Karikaturisten und Zauberer. Die ganz Kleinen können sich im Bobby-Car-Fahren messen, was mit einer Teilnehmerurkunde belohnt wird. Die Hülser Jugendeinrichtung Türmchen sorgt für das leibliche Wohl.