Rathaus Fußball-Verbot wird zur Chefsache
Ursula Vanhouttem und Waltraud Ostendorf wollen die für sie unerträglichen Zustände auf dem Rathausplatz nicht mehr hinnehmen und wenden sich an Oberbürgermeister Frank Meyer.
Krefeld. Ursula Vanhouttem und Waltraud Ostendorf wollen die für sie unerträglichen Zustände nicht mehr hinnehmen. Seit Jahren leiden die beiden Anwohnerinnen von der Carl-Wilhelm-Straße laut eigener Aussage unter dem „Gebolze“ am Von-der-Leyen-Platz. Bereits mehrfach haben sie ihren Unmut darüber bei Politik, Polizei und Verwaltung kundgetan. „Doch passiert ist nie etwas“, ärgert sich Ursula Vanhouttem.
Deshalb will sie in der kommenden Woche die offene Fragestunde von Frank Meyer nutzen, um den Oberbürgermeister noch mal auf das aus ihrer Sicht störende Kicken auf dem Rathausvorplatz aufmerksam zu machen. „Wir wollen ihm einfach noch mal persönlich sagen, dass die Situation für uns und viele weitere Anwohner unerträglich ist“, berichtet Ursula Vanhouttem. Bei einer Unterschriftenaktion haben sich nach ihrer Aussage rund 40 Personen beteiligt. „Alle wohnen hier in unmittelbarer Umgebung vom Rathausvorplatz und wollen die Situation vor Ort so nicht mehr hinnehmen“, erklärt Vanhouttem.
Laut ihrer Aussage würde das Fußballspielen seit Jahren überhandnehmen. Ein Dialog mit den jungen Kickern und den teilweise älteren Spielern sei nicht möglich. „Wir werden ausgelacht und beleidigt“, berichtet die Anwohnerin. Neben Lärm und Beleidigungen würde das Fußballspiel nach ihrer Ansicht in den Abendstunden auch als eine Art Deckmantel zum Verkauf von Drogen auf dem Von-der-Leyen-Platz genutzt. „Hier wird gedealt“, ist sich Ursula Vanhouttem sicher und beschreibt einen konkreten Sachverhalt. „An Muttertag haben wir abends die Polizei verständigt, weil mehrere Männer auf dem Platz Drogen verkauft haben.“ Ursula Vanhouttem alarmiert die Polizei, die vor Ort auch mehrere Personen kontrolliert und einen Mann abführt wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Er soll Cannabis in nicht geringer Menge bei sich geführt haben. Portioniert zum Verkauf.
„Und sowas ist hier an der Tagesordnung“, berichtet die Anwohnerin, die sich zumindest für ein Verbotsschild gegen das Fußballspielen ausspricht. „Dann haben die Sicherheitsbehörden auch eine Handhabe“, sagt sie.