Gebäudemanagement: Und noch ein Gutachten

Erneut soll geprüft werden, ob der Fachbereich in einen Eigenbetrieb verwandelt wird. Doch eine Rückmeldung der Befürworter steht aus.

Krefeld. Das städtische Gebäudemanagement bleibt ein Sorgenkind. Nach den heftigen Auseinandersetzungen um die Organisationsform vor drei Jahren soll nun erneut eine Umwandlung in einen Eigenbetrieb geprüft werden. Die Stadtverwaltung wartet jedoch derzeit vergeblich auf eine Rückmeldung der Befürworter.

Bereits seit 2008 wird diskutiert, wie die Stadt mit ihren Gebäuden umgeht. Umfangreiche Gutachten, Stellungnahmen von Politik und Verwaltung, Proteste von Schulen und städtischen Mitarbeitern gab es seither reichlich. Mit dem Ergebnis, dass 2010 die Zusammenfassung in einem eigenen städtischen Fachbereich Gebäudemanagement mehrheitlich beschlossen wurde.

Doch mit den Haushaltsberatungen 2013/14 haben CDU, FDP und UWG das Fass erneut aufgemacht. Die FDP kritisierte die geringe Einsparung. Die Verwaltung erhielt deshalb den Auftrag, nochmals eine Überführung in einen städtischen Eigenbetrieb zu prüfen.

Stadtdirektorin Beate Zielke hat den Fraktionen daraufhin vorgeschlagen, das bereits vorliegende Gutachten aus dem Jahr 2008 aktualisieren zu lassen, und bat um Zustimmung für die Auftragsvergabe.

„Die CDU hat eine entsprechende Rückmeldung gegeben. Von den anderen beiden Fraktionen habe ich nichts gehört“, sagt Zielke im WZ-Gespräch. Damit sei klar, dass der ursprüngliche Zeitplan, eine Entscheidung vor der Sommerpause zu fällen, nicht mehr zu halten ist. Zielke schätzt, dass das Unternehmen, das seinerzeit die Untersuchung vorgelegt hat, rund drei Monate für eine Aktualisierung braucht. Dann folgen entsprechende Gespräche, Rückfragen werden geklärt.

Die gutachterliche Stellungnahme soll unter anderem Aufschluss geben über Personalschlüssel, Aufgaben sowie Vor- und Nachteile unterschiedlicher Organisationsformen.

Sie soll aber auch Hinweise zur Gründung eines Eigenbetriebs enthalten. Das Original-Gutachten hatte bereits 2008 einen solchen Eigenbetrieb der Stadt befürwortet. Das fand aber keine politische Mehrheit.

Die Mitarbeiter des Gebäudemanagements sitzen derweil zwischen allen Stühlen. Der Fachbereich befindet sich im Aufbau, hat noch keine eigenen Räumlichkeiten, es fehlt an Personal und Ausstattung.

Derzeit sind die Fachbereichs- und die technische Leitung nicht besetzt. Zusätzliche Stellen, um die Fülle der Aufgaben zu bewältigen, sind angesichts der Haushaltslage nicht bewilligt worden.

Gleichzeitig schwebt über dem Fachbereich die Aussage der Gemeindeprüfungsanstalt, dass sich durch eine Zentralisierung der Aufgaben rund zehn Millionen Euro pro Jahr einsparen lassen. Deren Bericht hatte die Diskussion 2008 erneut ins Rollen gebracht. Von dieser Summe ist das Gebäudemanagement derzeit weit entfernt.

Doch hat die Verwaltung immer wieder deutlich gemacht, dass eine solche Einsparung zunächst Investitionen in Personal und Ausstattung voraussetzt — unabhängig von der Organisationsform.