Geld reicht nicht für Radweg-Sanierung

Schlechte Noten bei ADFC-Umfrage.

Krefeld. Das Image von Krefeld als Fahrradhochburg ist angekratzt — so lautet das Fazit des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) nach einer deutschlandweiten Befragung unter Radfahrern zur Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt. Bewertet wurde nach Schulnoten. Krefeld landete mit einer Durchschnittsnote von 4,17 auf Platz 28 von 38 Städten über 200 000 Einwohnern (die WZ berichtete).

Neben Ampelschaltungen und Wegeführung in Baustellenbereichen gab es für die Radwegoberflächen die schlechtesten Noten (5,23). Für den ADFC kommt dies nicht überraschend, werde doch in Krefeld viel zu wenig für den Unterhalt der Strecken aufgewendet. Die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte (AGFS), für die Krefeld die Geschäfte führt, empfiehlt pro Einwohner drei Euro — das wären hier rund 750 000 Euro.

In Krefeld stehen in den nächsten beiden Jahren aber nur je 100 000 Euro zur Verfügung, wie der Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau, Hartmut Könner, bestätigt. Die angespannte Haushaltslage der Stadt fordert ihren Tribut. Angesichts dieser Lage müsste die Aufhebung von Radwegen, die nicht mehr dem gesetzlichen Mindeststandard entsprechen, viel stärker vorangetrieben werden, sagt der ADFC.

„Die Radwege machen uns Sorgen“, sagt Könner. Das Geld reiche gerade mal für ein bis zwei Strecken. Gemacht werden müssten aber 200 bis 250. Derzeit könne man lediglich Gefahrenpunkte beseitigen. Könner hofft auf das Jahr 2015, wenn der städtische Haushalt — nach derzeitigem Stand der Planung — wieder ausgeglichen ist. Könner hofft dann auf eine großzügigere Etat-Ausstattung.

Immerhin gab es bei der Befragung der Radfahrer auch positive Rückmeldung für die „fahrradfreundliche Stadt“ Krefeld. So wurden die zahlreichen geöffneten Einbahnstraßen, die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums und der traditionell hohe Fahrradanteil als Pluspunkte mit 2,8 beziehungsweise 2,9 in der Umfrage bewertet.