Gezielte Hilfe für Prostituierte
Der Sozialdienst katholischer Frauen nennt Schwerpunkte der Arbeit in 2014.
Krefeld. Auf wenig Verständnis stößt bei Ulla Dietz das Anliegen des neu gegründeten Vereins Marija Magdalena. Der setzt sich für eine Gleichstellung der Sexarbeit mit anderen Erwerbstätigkeiten ein (WZ berichtete). Statt Verharmlosung der Prostitution spricht sich die Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen beim Neujahrsempfang für einen stärkeren persönlichen und juristischen Schutz der Frauen aus, die zum größten Teil zu dieser Arbeit gezwungen würden.
Der Umgang mit Prostituierten ist deshalb eins der beiden Schwerpunktthemen des SkF für dieses Jahr. Erklärtes Ziel sei es, den betroffenen Mädchen und Frauen zusätzlich Schutz zu bieten und ihnen Angebote zu machen auszusteigen. Unterstützt werden die Krefelder Beraterinnen dabei vom Kölner SkF, der bereits seit Jahren eine Prostituiertenhilfe anbietet.
Ein weiteres Schwerpunktthema in diesem Jahr wird Stalking sein. „Wir erfahren in der Arbeit zunehmend diese Form von Gewalt, die jeden von uns ganz anders treffen kann“, erklärt Ulla Dietz in ihrer Neujahrsansprache. Durch die Zusatzausbildung der Beraterin „Häusliche Gewalt“ kann der Frauenverband nun verstärkt Hilfe bei dieser Art von Bedrohung anbieten.
Auch die Schwerpunktthemen des vergangenen Jahres sind laut der Vorsitzenden sehr erfolgreich gewesen. Die „Frühen Hilfen“ haben sich inzwischen als Renner erwiesen. Für das bereits vor einigen Jahren selbst entwickelte Konzept „Guter Start ins Leben“ ist der Krefelder Verband nun auf Bundesebene ausgezeichnet worden. Ausruhen werde man sich darauf nicht. Gemeinsam mit dem Kinderschutzbund wird in diesem Jahr eine Familienhebamme eingestellt und eingesetzt.
In ihrer Rede weist Ulla Dietz außerdem auf das neue Projekt zur Ehrenamtlergewinnung und -betreuung hin und begrüßt des Weiteren die neuen Mitarbeiterinnen des Offenen Ganztags an der Sollbrüggenschule und der Theodor-Heuss-Hauptschule. Sie dankt den Krefeldern für ihre tatkräftige Unterstützung. So konnten für die selbstfinanzierten Angebote Mikado für Kinder psychisch kranker Eltern und für den Essensfonds für mittellose Kinder im Offenen Ganztag im vergangenen Jahr 10 000 Euro gesammelt werden.
Seit Dienstag sind während der Öffnungszeiten in den Räumen des SkF an der Blumenstraße 17 märchenhafte Bilder der Kinder der Brüder-Grimm-Schule zu sehen. Die Krefelder Künstlerin Mauga Houba-Hausherr hat sie dazu animiert, angeleitet und tatkräftig unterstützt.