Politischer Aschermittwoch Grüne: Pappköpfe der Welt zu Gast in Krefeld

Bei den Grünen trafen kommunale Themen auf internationale Politik.

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Krefeld. Die Welt zu Gast in Krefeld — internationale Stadtoberhäupter gaben sich gestern ein Stelldichein beim politischen Aschermittwoch der Grünen in der „Kulisse“ der Fabrik Heeder. Beim Kasperletheater begrüßte Obermeyer, seit zwei Jahren Pappmaschee-Nachfolger von Oberkasper Kathstede, Honoratioren der Krefelder Partnerstädte, um sich Inspirationen für seine Stadt zu holen.

Begeistert wedelten rund hundert Zuschauer Vertretern aus Venlo, Leicester, Uljanowsk, Dünkirchen, Charlotte und Kayseri mit bereitgestellten Papierfähnchen zu, auch wenn wegen Ähnlichkeiten in blau-rot-weißer Flaggenkombi mal was durcheinander ging.

Vom Niederländer Antoin Scholten, der mit oranger Mütze und rauchendem Joint erschien, gab es für Obermeyer und seine politischen Puppenkontrahenten Little Big Ben von der SPD, Rheuti von der CDU, dem blauen Vampir Herrn Privatvorstaat von der FPD, „Grün ist die Heidi“ und der roten Socke — mit Augen — von der Linken Immobilien-Tipps. Im bunkerähnlichen Bau am Theaterplatz solle man Coffee-Shops unterbringen. Obermeyer will deshalb mit Tchibo über ein Joint-Venture sprechen und Joint to go anbieten. Ein gemeinsamer Stadionbau mit Mittellinie genau auf der Grenze schlägt Obermeyer vor, um das Problem der maroden Grotenburg zu lösen.

Steigende Einwohnerzahlen sagt der Brite Peter Soulsby Krefeld voraus. Wegen des Brexits würden die Inder, die in der Textilbranche seiner Stadt beschäftigt seien, „was Neues“ in Europa suchen. Da biete sich die Samt- und Seidenstadt an.

Der russische Handpuppen-Gast Sergei Iwanowitsch Morosow plant Handelsabkommen ohne Sanktionen und droht, ansonsten mit dem russischen KFC-Sponsor Panomarev zu sprechen. Die Amerikanerin lästert über Trump, der türkische Amtsträger wird vom Publikum ausgebuht, weil er Frauen und den Alkoholgenuss einschränken will. Den meisten Applaus bekommt Franzose Patrice Vergriete, der die Gänse auf dem Elfrather See für Leberpastete mästen will, als er im melancholischen Krefeld-Chanson singt: „Kaugummi klebt auf dem Trottoir, im Parkhaus riecht’s nach Pissoir, wie konnte so was nur geschehen, du lässt dich geh’n, du lässt dich geh’n.“