Horten-Haus: Nächste Woche fällt die Fassade
Seit einigen Wochen wird das frühere Kaufhaus entkernt. Die WZ hat sich auf der Baustelle umgesehen.
Krefeld. Fast drei Jahre lang stand das ehemalige Horten-Haus leer. Daher waren viele Krefelder erleichtert, als der Berliner Investor Joachim Tenkhoff zugriff und ankündigte, daraus das „Ostwall-Caree“ zu machen. Rund 40 Millionen Euro sollen in die Sanierung fließen.
Seit Ende Mai laufen nun die Entkernungsarbeiten. Projektleiter und Bauingenieur Detlef Zindl gab der WZ bei einer Führung exklusive Einblicke, wie es mit den Arbeiten vorangeht. „Die Abrissarbeiten im Gebäude laufen auf Hochtouren. Wenn alles glatt läuft, dann kann kommende Woche parallel der Fassadenabbruch beginnen“, sagt Zindl.
Ende August, so der Projektleiter, will man mit der Entkernung fertig sein. Beim Rundgang durch das gesamte Gebäude lässt sich erkennen, dass diese zwei Monate auch noch benötigt werden.
Während in den oberen Etagen bereits fast die gesamten Abbruchmaterialien entsorgt wurden, liegt im Erdgeschoss noch einiges davon herum — wie zum Beispiel die Rohre des alten Lüftungssystems. Zindl: „Wir haben nun einmal oben angefangen und arbeiten uns dann nach unten vor“, erklärt Zindl.
In diesem September soll mit der Montage der neue Außenfassade begonnen werden. Doch was passiert eigentlich mit den markanten Waben, an der alle Horten-Gebäude früher erkannt werden konnten? „Sie wird vollständig weichen“, sagt Zindl. Denn zahlreiche Fenster sollen für Tageslichteinstrahlung sorgen. „Bei uns sind auch bereits Anfragen von Krefeldern eingegangen, die eine dieser Keramik-Platten als Andenken behalten möchten“, sagt Zindl.
Da diese Platten jedoch alle vermörtelt sind, sei es schwierig, sie in einem Stück entfernen zu können. „Wir versuchen es, aber wenn wir die Platten nicht heile rausbekommen, dann geht es halt nicht“, so der Projektleiter weiter.
Und wie sieht es bald von innen aus? Fest steht bereits, dass der Hauptmieter Primark auf 10 500 Quadratmetern vom Erdgeschoss bis in die dritte Etage Kleidung anbieten wird. Eine zentrale Einkaufsmeile, von der aus alle Geschäfte erreicht werden können, wird es im neuen Ostwall-Caree aber nicht geben.
Jeder der vier Mieter — neben Primark sind es Toys’R’Us, Rossmann und die Fitnesskette „Fit 4 You“ — bekommt einen eigenen Ein- und Ausgang. „Eine zentrale Einkaufsmeile gibt das Gebäude einfach nicht her“, erklärt Zindl.
Jeder Mieter bekommt daher auch seine eigenen Aufzüge und Rolltreppen. Nach Zindls Einschätzung bleiben am Ende der Bauarbeiten noch rund 95 Prozent des Rohbaus stehen — vom gesamten Horten-Haus seien es jedoch nur zirka 30 Prozent.
Im Mai 2014 sollen die Mietflächen an Primark übergeben werden. Einige Monate früher als an die anderen drei Mieter. „Für Primark stellen wir nur das Gerüst, da sie ganz genaue Vorstellungen von den Verkaufsflächen haben“. Das Ostwall-Caree soll im November 2014 eröffnen.
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