In der Rheinlandhalle liegt wieder Eis — König-Palast und Werner-Rittberger-Halle folgen
Krefeld. Spätestens seitdem die Krefeld Pinguine in der vergangenen Woche das Eis der Rheinlandhalle betreten haben, ist wieder Eiszeit. Während die beiden anderen Eishallen noch „trocken“ sind, ist der altehrwürdige Bau aus dem Jahre 1936 nun wieder fest in der Hand der Eissportler.
Damit Kufenflitzer aller Art über das glatte Parkett gleiten können, hatten die Mitarbeiter des Fachbereiches Sport Anfang August die beiden Kompressionsmaschinen angeworfen. Sie pumpten tagelang Ammoniak durch die engmaschigen, fast 19 Kilometer langen Leitungen, die im Boden versenkt sind.
Gleichzeitig trugen die sechs Eismeister per Wasserschlauch Wasser auf den kalten Beton auf. Millimeter für Millimeter gefror es zu Eis. 800 Liter Wasser werden pro Millimeter nötig, die der „Icebear“ — so heißt die Eismaschine, die 2009 für 90 000 Euro angeschafft wurde — in langsamen Runden auf die minus sieben Grad kalte Eisbahn verteilt.
Bei einer Eisdicke von einem Zentimeter werden Kunststoffbänder eingezogen, die Markierungslinien. Die gewünschte Dicke liegt schließlich bei 2,5 bis 3,5 Zentimeter. Damit dies alles reibungslos verläuft, sind gerade im Bereich der vollautomatischen Kompressoren, die beide in der Werner-Rittberger-Halle stehen, zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten.
Schließlich ist Ammoniak hochgiftig. Schon eine kleine Unachtsamkeit löst Alarm aus, die Feuerwehr würde anrücken. „Auch deshalb arbeiten die Eismeister hier immer im Duo. Sollte etwas passieren, kann der zweite Mann sofort helfen und alarmieren“, schildert Sachgebietsleiter Werner Beninde die Vorbeugung für den Ernstfall.
Untätig waren die Eismeister in der Sommerpause übrigens nicht. Sie haben an der Bande und den Scheiben gearbeitet und auf der Tribüne Bänke ausgebessert.Gerade die dürften sich in Zukunft noch mehr als bisher füllen. Schließlich sind die Preussen aufgestiegen und firmieren nun in der Oberliga als offizielles Farmteam der Pinguine.
Neben diesen beiden Clubs trainieren die Jugend-Teams des Krefelder EV, Hobbymannschaften, die Eiskunstläufer des SC Krefeld und des EV Krefeld sowie die Sportler der drei Eisstockvereine in der Rheinlandhalle. Laufschule, Kindergärten und Schulen erhalten ebenfalls Eiszeit. Nach den Sommerferien haben dann auch wieder Hobby-Eisläufer in öffentlichen Laufzeiten Gelegenheit, die Schlittschuhe zu schnüren.
Mittwochs von 19 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags zwischen 14 und 16 Uhr sind diese Laufzeiten angesetzt. „Damit ist die Halle aber bis an ihre Obergrenzen ausgereizt. Wir haben keine Minute mehr freie Eiszeit“, sagt Detlef Flick, Fachbereichsleiter Sport und Bäder.
Aktuell laufen die Eis-Arbeiten im König-Palast. Hier werden zurzeit die Logos und Linien aufgemalt, ehe der gleiche Prozess wie in der Rheinlandhalle anläuft. Ende August wird schließlich auch hier wieder Eis liegen. Traditionell etwas später wird das Eis in der Werner-Rittberger-Halle aufgetragen. Ende September jagen dort die Kufenflitzer über den glatten Untergrund.