Deutlich weniger Wespen-Einsätze in Krefeld

Krefeld. Die sogenannten Wespenvernichtuingseinsätze in Krefeld, mit einem Schwerpunkt bei städtischen Einrichtungen wie Kindergärten, sind in den vergangenen zehn Jahren drastisch zurück gegangen.

Das meldete die Stadt am Dienstag.

Gab es vor zehn Jahren noch rund 700 Wespennester, die besitigt wurden, sind es nun nur noch rund 20 pro Jahr. Die Krefelder Berufsfeuerwehr wird bei Bekämpfung gegen Wespen mittlerweile nicht mehr tätig.

Unterdessen gab die Untere Landschaftsbehörde Tipps im Umgang mit aufdringlichen Wespen.

Was die Deutsche Wespe und die Gewöhnliche Wespe aufdringlich mache, die einzigen beiden der mehreren hundert Wespenarten, die lästig werden könnten, sei ihre Vorliebe für süße Speisen und Getränke. Alle Arten wehren sich nur, wenn sie gestört oder berührt werden.

Um naschhafte Wespen abzuwehren und schmerzhafte Begegnungen mit den Tieren zu vermeiden, empfiehlt die Untere Landschaftsbehörde folgende Vorbeugemaßnahmen: keine hektischen und schlagenden Bewegungen, süße Speisen und Getränke nicht unbedeckt im Freien stehen lassen, nicht aus Flaschen trinken, Strohhalme benutzen und Süßigkeiten-Reste von Kindermündern abwischen.

Das Amt erinnert auch daran, dass Wespen nur einen Sommer fliegen und sich daher das Problem mit einem Wespennest von selbst erledigt, wenn die Wespen im Herbst absterben.

Unterscheiden könne man die friedfertigen und die lästigen Arten an ihren Nestern. Während die Deutsche Wespe und die Gewöhnliche Wespe ausgesprochen starke Völker von 3 000 bis 5 000 Tieren bilden und Nester mit muschelförmiger Struktur bauen, sind die Nester der harmlosen Artgenossen grau.

Anhand der Nestfarbe sollte man sich zunächst vergewissern, um welche Wespenart es sich handelt, wenn die Frage ansteht, ob das Nest entfernt werden soll. Da die Wespen unter dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes stehen, sei die Entfernung eines Wespennestes nur zulässig, wenn „Gefahr in Verzug“ sei.

Das sei gegeben, wenn sich Kinder auf Schulhöfen und Spielplätzen oder im Kindergarten in unmittelbarer Nähe von Wespennestern aufhalten, eine Insektenstichallergie vorliege oder das Nest in der Nähe des Schlafbereichs von Kleinkindern hänge.

Bei Problemen mit Wespennestern sollte man sich unter Telefon 02151 864488 bei der Unteren Landschaftsbehörde im Fachbereich Grünflächen beraten lassen, um unnötige Vernichtungsaktionen zu vermeiden. Wenn nötig, findet eine persönliche Beratung die weitere Vorgehensweise vor Ort über statt.

Oft könne durch umweltfreundliche Alternativen wie Fliegendrahtgitter oder Umsiedlungen der Belästigung durch Wespennester Einhalt geboten werden. Keinesfalls sollte der Laie selbst gegen die wehrhaften Insekten vorgehen, reit die Behörde.

Die Beratung erfolgt kostenlos im Gegensatz zu den Vernichtungen durch eine Schädlingsbekämpfungsfirma. Diese muss einen Sachkundenachweis zur Bekämpfung von Hautflüglern wie Wespen besitzen. Viele Krefelder Bürger nehmen das Beratungsangebot der Unteren Landschaftsbehörde wahr.

Das zeige sich in der Anzahl der eingehenden Anrufe: Bis zu 400 Anrufe werden bearbeitet und etwa 100 Ortstermine pro Jahr wahrgenommen. Informationen zu Wespen sind auch im Internet unter www.krefeld.de Suchwort „Wespenberatung“ zu finden.