In Fischeln und Forstwald droht Ärger
Rat gibt grünes Licht für den neuen Flächennutzungsplan
Dass sich Politik und Verwaltung in Krefeld häufiger als anderswo im Weg stehen, ist an dieser Stelle schon oft beklagt worden. Am nächsten Dienstag zeigt der Rat, dass es auch anders geht. Der neue Flächennutzungsplan (FNP) wird dann mit großer Mehrheit verabschiedet. Und das sieben Wochen vor der Kommunalwahl. Die Parteien haben untereinander und mit der Verwaltung nicht nur nach Lösungen gesucht, sondern sie meistens auch gefunden. Eine bemerkenswerte Leistung, nicht zuletzt von Martin Linne, dem federführenden Dezernenten.
Ohne Ärger wird sich der neue FNP dennoch nicht umsetzen lassen. Beispiel Fischeln: Linne bevorzugt eindeutig eine Wohnbebauung östlich der K-Bahn, an der Straße Im Witschen und am Friedhof. Dass diese Flächen durch die Verwaltung sehr positiv bewertet werden, hat einen simplen Grund: die Nähe zur K-Bahn. Weniger wichtig ist da aus Sicht der Planer, dass die Grundstücke nicht der Stadt gehören.
Das sieht in Fischeln-Südwest anders aus. Dort ist die Wohnstätte Eigentümerin. Wird gebaut, profitiert die Stadtkasse. Sollten die neuen Häuser dennoch zunächst direkt an der K-Bahn entstehen, gehen die Fischelner auf die Barrikaden — mit Recht, zumal die K-Bahn zu Fuß auch aus dem Südwesten in zehn Minuten zu erreichen ist. Mit dem Rad geht es noch deutlich schneller.
Beispiel Forstwald: Linne will eine Wohnbebauung auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne. Er verweist auf die vorhandene Infrastruktur und eine entsprechende Nachfrage. Starke Argumente. Dass sich dafür eine politische Mehrheit finden lässt, ist dennoch zweifelhaft. Zu einflussreich scheinen jene Bürger, die das Areal als Waldfläche sehen möchten. Wer in erster Linie die wirtschaftliche Stärke der Stadt im Blick hat, darf sich einer Nutzung des Geländes durch Neubürger allerdings nicht verweigern.