Sport In Krefeld wird wieder Football gespielt
Aus einer Whatsapp-Gruppe ist das neue Team „Ravens“ entstanden. Trainiert wird im Kaiser-Wilhelm-Park.
Krefeld. Angefangen hat alles mit ein paar nicht ganz so ernst gemeinten Zeilen in einer Whatsapp-Gruppe. Die Brüder Dino und Aldo Volpe sowie der Sportliche Leiter des VfR Krefeld, Marcus Felix, flachsten ein wenig herum. Aldo sehnte sich danach, mal wieder American Football zu spielen. Aber wo? Da kam den drei Krefeldern die Idee: „Warum bauen wir nicht in Krefeld wieder etwas auf?“, erzählt Dino, der sich als Lokalpatriot sieht. Aus dem Spaß wurde Ernst. Den Worten folgten Taten. Es ging ganz schnell, viel schneller als gedacht. In der Facebook-Gemeinde stieß der Vorschlag auf ein Interesse, 500 Likes in fünf Tagen, 120 Nachrichten, von Fans, Spielern und Sponsoren.
Dino Volpe, Initiator
Dino Volpe hatte damit nicht gerechnet: „Der Eintrag ist explodiert.“ Und auch Marcus Felix war überrascht: „Dass es solche Wellen schlägt, hätten wir nicht gedacht.“ Wenig später waren die VfR Ravens Krefeld geboren. Dino Volpe spielte sieben Jahre Football für die Krefeld Chiefs, dann ging er zu den Duisburg Dockers, wo er mit seinem Bruder Aldo zusammen auflief, später bei den Duisburg Thunderbirds. Es folgte die Familie — und jetzt das Unternehmen American Football im Kaiser-Wilhelm-Park.
Marcus Felix kommt eigentlich aus dem Fußball, ist dort Sportlicher Leiter des VfR und nun auch Abteilungsleiter der Footballer. Mit dabei ist auch Jens Windelboot, ein Berliner, der elf Jahre Football spielte, seit 2007 in Krefeld lebt und ebenfalls bei den Chiefs war, später Organisator und Manager bei den SC Bayer Uerdingen Tomahawks. Er nennt sich den „Ja, aber“-Mann. Einer, der die Ideen auf ihre Machbarkeit prüft.
Oliver Wüstenhagen kümmert sich um die Ausrüstung. Insgesamt besteht der Planungsstab aus sieben Personen. Mit dem VfR-Vorstand bestand schnell Einigkeit. Dino Volpe sagt: „Wir sprechen dieselbe Sprache, die Chemie stimmt. Wir sind alle sportbegeistert.“ Der zweite Vorsitzende Markus Hoff erhofft sich von dem Unternehmen auch eine „Belebung des Kaiser Wilhelm Parks.“ Am Wochenende fand dort schon ein Schnuppertraining statt. Ein erstes Kennenlernen, das Trainerteam stellte sich vor.
In Zukunft werden nun mehr und mehr Spieler ausgesucht. 25 werden mindestens benötigt. Football hat in Krefeld eine schon mehr als 30-jährige Tradition. Angefangen mit den Condors in den 80ern, den Uerdingen Devils, den Chiefs, den Tomahawks - doch zuletzt herrschte in Krefeld diesbezüglich eine Dürre. Die letzten verbliebenen Chiefs und Tomahawks lösten sich auf. Die Footballer mussten umziehen — nach Schiefbahn oder Duisburg. Bei den Ravens sollen sie in Krefeld eine neue Heimat finden.
Eine finanzielle Belastung für den in der jüngeren Vergangenheit klammen VfR Krefeld soll indes nicht entstehen. Ein Förderverein wurde gegründet. Dino Volpe sagt: „Aus dem Fördertopf werden die Kosten gedeckt.“ Bis der Spielbetrieb beginnt, wird es ohnehin noch dauern. Der Start ist für April 2018 angedacht. In der NRW-Liga, der untersten Klasse. Bis dahin kann die Kasse mit Beiträgen noch gut gefüllt werden.