Meinung Inklusion - Der Frust ist berechtigt

Der Inklusionsgedanke, der für eine gleichberichtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben steht, ist gut. Wie ein guter Gedanke aber bei der Umsetzung in der Realität an seine Grenzen stößt, dafür steht das Gymnasium am Stadtpark bloß beispielhaft.

Foto: Lothar Strücken, sl48

Wo für das nächste Schuljahr 44 Sonderpädagogen fehlen und die Bezirksregierung wegen des Fachkräftemangels auch mit keiner Besetzung der Stellen rechnet, da fehlt es natürlich an individueller Förderung — und Krefeld ist da kein Einzelfall.

Behinderte und nicht behinderte Schüler gemeinsam zu unterrichten, das sollte auch in Zukunft das Ziel sein. Nur nicht auf Kosten von überforderten Schülern — und Lehrern, bei denen sich Frustration breitmacht. Was hat das mit Inklusion zu tun, wenn Kinder auf der Strecke bleiben, sich diskriminiert oder ausgegrenzt fühlen, weil sie am Ende doch nicht die notwendige Förderung bekommen, um in der Schule mitzukommen? Randnotiz: An den Förderschulen gibt es dieses Problem nicht.

Die Landesregierung muss neue Wege gehen. Pool-Lösungen über Inklusionshelfer sind eine Chance, dürfen aber nicht die einzige sein. 44 unbesetzte Stellen sprechen für sich: Jobs von Sonderpädagogen und Lehrern, müssen dringend wieder attraktiver werden — ideell und finanziell!