Keine Häufung von Tuberkulose auf dem Theaterplatz — Nur ein gemeldeter Fall 2011
Krefeld. Martin Binder, stellvertretender Leiter des Fachbereiches Gesundheit, hat in der Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses am Mittwochabend Gerüchten widersprochen, dass es in Krefeld eine Häufung von Tuberkulose-Erkrankungen (kurz Tbc) gebe.
„Dies ist definitiv nicht der Fall“, so Binder. Anders als bei anderen Krefelder Print und Online-Medien als der WZ dargestellt, grassiere das Tbc-Bakterium auch nicht „in der Szene“ auf dem Theaterplatz.
Binder: „Es besteht keine Gefahr für die Öffentlichkeit.“ In 2011 hat es auf dem Theaterplatz einen Tbc-Fall gegeben, in Krefeld waren es insgesamt 18 Fälle. Dies sei kein gehäuftes Auftreten von Tbc. Übertragen wird die Krankheit durch Tröpfcheninfektion.
Nach Paragraf 7 des Infektionsschutzgesetzes ist TBC eine an das Gesundheitsamt namentlich zu meldende Infektionskrankheit. Sobald eine Meldung über TBC im Fachbereich Gesundheit der Stadt Krefeld eingehe, erfolge in der Regel eine stationäre Einweisung der Betroffenen mit sofortigem Therapiebeginn. Weiterhin werde unmittelbar geprüft, mit welchen Personen der Erkrankte nahen Kontakt hatte.
Die erkrankte Person (ein sogenannter „Indexfall“) bleibt mindestens fünf Jahre in der Tuberkuloseüberwachung, um eine Reaktivierung rechtzeitig zu erkennen. Auch die Umgebungspatienten werden regelmäßig überwacht. Besonders anfällig für Tbc sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, unter anderem auch Suchtkranke. Sollte es eine Person aus der sogenannten „Szene“ betreffen, werde hier besonders intensiv betreut, weil die persönlichen Umstände oft schwierig sind, teilte die Stadt am Donnerstag mit.