Viele Fragen offen Frau in Krefeld mutmaßlich getötet: Was sind „ermittlungstaktische Gründe“?
Krefeld · In einer Wohnung am Schinkenplatz in Krefeld ist eine Frau mutmaßlich getötet worden. Doch die Behörden veröffentlichen zunächst nur wenige Informationen. Warum das so ist.
In einer Wohnung am Schinkenplatz ist eine Frau tödlich verletzt worden. Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdienst versuchten mitten in der Nacht zu Freitag noch vergeblich, die 31-Jährige zu reanimieren, erklärte Polizeisprecher Andreas Séché unserer Redaktion. Ein 29 Jahre alter Lebensgefährte der Getöteten wurde festgenommen. Er wird verdächtigt, der Frau tödliche Verletzungen zugefügt zu haben. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mit.
Am Morgen war die Spurensicherung noch im Bereich des Mehrfamilienhauses zu sehen. Zahlreiche beschriftete Plastikbeutel der Kriminaltechnik lagen neben dem Hauseingang am Schinkenplatz. Die Information über den Vorfall hatte die Polizei mitten in der Nacht gegen 3.18 Uhr erreicht. Offen blieb unter anderem, wer die Einsatzkräfte informiert hatte oder ob der Tatverdächtige noch vor Ort festgenommen werden konnte. Staatsanwaltschaft und Polizei verwiesen auf laufende Ermittlungen. Oft wird dabei auch von „ermittlungstaktischen Gründen“ gesprochen. Darunter fällt mögliches „Täterwissen“. „Das sind bestimmte Informationen zur Tat, die jemand nur dann haben kann, wenn er selbst der Täter ist“, erklärte Andreas Séché unserer Redaktion. Mögliche Tatwaffen könnten beispielsweise dazu gehören. Wenn einem Verdächtigen bei einer Vernehmung etwa versehentlich herausrutscht, um welche Art von Waffe es sich gehandelt hat, kann das als Hinweis gewertet werden. Nicht aber, wen diese Information zuvor bereits veröffentlicht wurde. Andere Informationen werden nicht veröffentlicht, um mögliche Opfer zu schützen. „Davon abgesehen ist am Anfang von Ermittlungen vieles noch im Fluss und unklar: Manches, was zunächst Fakt zu sein scheint, entpuppt sich kurz darauf als falsch“, so Séché weiter. pasch