Überblick Großrazzia gegen Schleuserbande: Was wir zur Durchsuchung in Krefeld wissen

Update | Krefeld · Bundesweit ist es zu einer Razzia gegen eine mutmaßliche Schleuserbande gekommen – dabei gab es auch einen Einsatz in Krefeld. Jetzt gibt es nähere Informationen.

Bundesweit ist gegen eine mutmaßliche Schleuserbande vorgegangen worden. Das Foto zeigt einen Einsatz in Jena.

Foto: dpa/Alexandra Krüger

Mit einer groß angelegten Razzia ist die Polizei bundesweit gegen eine mutmaßliche Schleuserbande vorgegangen – unter anderem in Krefeld. In der Stadt am Niederrhein und an zwei weiteren Orten sollen die Wohnungen von mutmaßlichen Fahrern durchsucht worden sein.

Der Verdacht des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens richtet sich insgesamt gegen 18 Beschuldigte aus Syrien, Irak und Bulgarien. Die bereits seit dem vergangenen Jahr laufenden Ermittlungen deuten darauf hin, dass die mutmaßlich international vernetzte Schleuserbande seit Dezember 2022 mindestens 140 Menschen über die Westbalkanroute nach Deutschland gebracht haben.

Die auf verschiedenen Schleusungsrouten ab Kroatien oder ab der Slowakei Eingeschleusten sollen laut Staatsanwaltschaft in Jena in einer eigens dafür eingerichteten konspirativen Wohnung untergebracht worden sein. Für die Schleusungen sollen Kleintransporter genutzt worden sein. Zur Bezahlung sollen den Angaben nach zwei Beschuldigte im Alter von 30 und 63 Jahren das sogenannte „Hawala-Banking“ genutzt haben. Bei diesem informellen Zahlungssystem wird Bargeld über Mittelsmänner transferiert.

Für eine Schleusung von der Slowakei nach Deutschland sollen den Angaben nach rund 700 Euro verlangt worden sein. Sollte die Schleusung weiter ins europäische Nachbarland gehen, sollen weitere 500 Euro pro Person gefordert worden sein. Bei einer Schleusungsfahrt mit zwei Fahrzeugen und zehn Personen seien so rund 12.000 Euro zusammengekommen. Die Ermittler seien der Bande auf die Spur gekommen, nachdem mehrmals Transporter auf der Westbalkanroute aufgehalten worden seien. Aus diesen Einzelfällen habe sich dann das große Ganze ergeben, so ein Sprecher der Bundespolizei.

Bundesweite Razzia gegen Schleuserbande – auch in Krefeld
9 Bilder

Bundesweite Razzia gegen Schleuserbande – auch in Krefeld

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Foto: dpa/Alexandra Krüger

Bei den Razzien seien 340 Polizeibeamte im Einsatz gewesen, hieß es weiter. Es seien Unterlagen und elektronische Speichermedien, Bargeld und Vermögensgegenstände beschlagnahmt worden. In Jena seien am Morgen auch Spezialkräfte der Bundespolizei angerückt.

Die Köpfe der mutmaßlichen Bande saßen demnach in Jena und Sondershausen. Gegen fünf Männer im Alter zwischen 23 und 57 Jahren seien Haftbefehle vollstreckt worden, hieß es. Die in Jena, Sondershausen und Bad Sulza festgenommenen drei syrischen und zwei irakischen Staatsangehörige sollen später noch dem Haftrichter vorgeführt werden.

Hier ist es zu Razzien gegen die mutmaßliche Schleuserbande gekommen.

Foto: dpa/dpa-infografik GmbH

.Laut der zuständigen Staatsanwaltschaft in Gera und der Bundespolizei wurden 19 Wohnungen und Geschäftsräume in Thüringen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen (Krefeld) und Sachsen-Anhalt durchsucht. Schwerpunkt sei Jena in Thüringen gewesen.

Meldung, 04.09.2024: Mit einer groß angelegten Razzia ist die Polizei bundesweit gegen eine mutmaßliche Schleuserbande vorgegangen – unter anderem in Krefeld. In der Stadt am Niederrhein und an zwei weiteren Orten sollen die Wohnungen von mutmaßlichen Fahrern durchsucht worden sein.

Der Verdacht des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens richtet sich insgesamt gegen 18 Beschuldigte aus Syrien, Irak und Bulgarien. Die bereits seit dem vergangenen Jahr laufenden Ermittlungen deuten darauf hin, dass die mutmaßlich international vernetzte Schleuserbande seit Dezember 2022 mindestens 140 Menschen über die Westbalkanroute nach Deutschland gebracht haben.

Die auf verschiedenen Schleusungsrouten ab Kroatien oder ab der Slowakei Eingeschleusten sollen laut Staatsanwaltschaft in Jena in einer eigens dafür eingerichteten konspirativen Wohnung untergebracht worden sein. Für die Schleusungen sollen Kleintransporter genutzt worden sein. Zur Bezahlung sollen den Angaben nach zwei Beschuldigte im Alter von 30 und 63 Jahren das sogenannte „Hawala-Banking“ genutzt haben. Bei diesem informellen Zahlungssystem wird Bargeld über Mittelsmänner transferiert.

Für eine Schleusung von der Slowakei nach Deutschland sollen den Angaben nach rund 700 Euro verlangt worden sein. Sollte die Schleusung weiter ins europäische Nachbarland gehen, sollen weitere 500 Euro pro Person gefordert worden sein. Bei einer Schleusungsfahrt mit zwei Fahrzeugen und zehn Personen seien so rund 12.000 Euro zusammengekommen. Die Ermittler seien der Bande auf die Spur gekommen, nachdem mehrmals Transporter auf der Westbalkanroute aufgehalten worden seien. Aus diesen Einzelfällen habe sich dann das große Ganze ergeben, so ein Sprecher der Bundespolizei.

Bei den Razzien seien 340 Polizeibeamte im Einsatz gewesen, hieß es weiter. Es seien Unterlagen und elektronische Speichermedien, Bargeld und Vermögensgegenstände beschlagnahmt worden. In Jena seien am Morgen auch Spezialkräfte der Bundespolizei angerückt.

Die Köpfe der mutmaßlichen Bande saßen demnach in Jena und Sondershausen. Gegen fünf Männer im Alter zwischen 23 und 57 Jahren seien Haftbefehle vollstreckt worden, hieß es. Die in Jena, Sondershausen und Bad Sulza festgenommenen drei syrischen und zwei irakischen Staatsangehörige sollen später noch dem Haftrichter vorgeführt werden.

.Laut der zuständigen Staatsanwaltschaft in Gera und der Bundespolizei wurden 19 Wohnungen und Geschäftsräume in Thüringen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen (Krefeld) und Sachsen-Anhalt durchsucht. Schwerpunkt sei Jena in Thüringen gewesen.

(pasch/afp)