Nach Schmäh-Sprachnachricht im Netz KFC positioniert sich klar gegen Rassismus

Krefeld · Auslöser des Statements von Trainer René Lewejohann war eine Sprachnachricht, in der unter anderem Sportvorstand Adalet Güner und Besucher des VIP-Zelts übel beleidigt worden waren.

KFC-Trainer René Lewejohann machte am Dienstag deutlich, was er von den Beleidigungen gegenüber Sportvorstand Adalet Güner und Mehmet Eser hält.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Sollten am Samstag beim Heimspiel des Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen gegen den SV Eintracht Hohkeppel rassistische Banner auf der Tribüne auftauchen, wird das Team von Trainer René Lewejohann eine eindeutige Reaktion zeigen: „Sollte dieser Fall eintreffen, werde ich meine Mannschaft vom Feld holen. Da setze ich als Trainer ein deutliches Zeichen, mit allen Konsequenzen, die das nach sich zieht.“

Hintergrund dieser Ankündigung sind die Anfeindungen gegenüber KFC-Verantwortliche sowie Eltern der Spieler, die seit dem Wochenende in Form einer Sprachnachricht im Netz kursieren. Lewejohann machte seine Position am Dienstag im Beisein der Kapitäne Tim Stappmann und Ole Päffgen deutlich: „Dass wir in der heutigen Zeit noch über Rassismus diskutieren müssen, ist ein Unding. Wir als Trainer und Mannschaft stellen uns mit aller Macht dagegen.“

Die Beleidigung, die in der Sprachnachricht gefallen war, spiegele nicht die Werte des KFC wider. Der Klub stehe vielmehr für Toleranz, Integration und für internationales Miteinander. Das zeige sich auch am Personal, das Woche für Woche auf dem Platz steht. „Darüber, dass unser Vorstandsmitglied Adalet Güner und Mehmet Eser, der uns sportlich beratend hilft, als Kanacken bezeichnet wurden, bin ich zutiefst schockiert. Das hat im Stadion und in der Gesellschaft nichts zu suchen.“ Von daher könne jeder, der diese Sprache nutzt, zu Hause bleiben. „Darauf können wir als Mannschaft und Verein verzichten“, so Lewejohann.

In der Kabine sei nur kurz über die Äußerungen gesprochen worden. „Uns hat vor allem getroffen, dass auch die Menschen im VIP-Zelt, die Mehmet Eser dorthin eingeladen hat, auf die gleiche Art beleidigt worden sind“, sagte Lewejohann, der selbst mit einer Aramäerin verheiratet ist. „Das sind Mütter und Väter, unsere Familienangehörigen. Ich bin traurig und schockiert.“ Trotzdem sei dem Team bewusst, dass wenn überhaupt nur ein kleiner Prozentteil der KFC-Fans die kursierende Meinung vertritt. Entsprechend freue man sich am Wochenende in der Grotenburg auf zahlreiche Unterstützung für die Mannschaft „mit all den Farben und Kulturen“.