Krefeld König-Palast: Pinguine zahlen nur noch 45.000 Euro Miete

Neuer Wirtschaftsplan für die Seidenweberhaus GmbH weist höheren Zuschuss von insgesamt 3,342 Millionen Euro aus.

Foto: Archiv Dirk Jochmann

Krefeld. Laut Wirtschaftsplan 2018 rechnet die Seidenweberhaus GmbH mit einem Zuschussbedarf von 3 342 000 Euro. Das sind 299 000 Euro mehr als vor einem Jahr in der mittelfristigen Finanzplanung errechnet. Den Löwenteil der Mehrkosten für die steuersubventionierte GmbH bestreiten dabei die Krefeld Pinguine.

Der neue Vertrag mit der Seidenweberhaus GmbH über Miete und Nutzung, entlastet die Pinguine finanziell und schlägt bei der städtischen Tochter mit einem Minus von 270 000 Euro zu Buche. CDU und SPD im Aufsichtsrat der Seidenweberhaus GmbH hatten vor zwei Wochen verkündet, den Eishockey-Standort Krefeld mittelfristig gesichert zu haben. Freilich, ohne Zahlen zu nennen. Der WZ liegt nun der detaillierte Wirtschaftsplan für die GmbH vor. Demnach ergibt sich der gestiegene Zuschussbedarf von 3,342 Millionen wie folgt: Gerechnet wird mit Umsatzerlösen von 1 853 000 Euro, zusammen mit 17 300 Euro an sonstigen betrieblichen Erträgen ergeben sich auf der wirtschaftlichen Habenseite 1,87 Millionen Euro für 2018. Dem gegenüber stehen Aufwendungen von 5,172 Millionen Euro. Im Einzelnen: 1 178 600 Euro für bezogene Leistungen, 1 663 000 für Personal, 120 900 für Abschreibungen und 2 209 500 für so genannte betriebliche Leistungen. Das Seidenweberhaus macht dabei 813 600 Euro Miese, der König-Palast 2 529 200 Euro.

Beim König-Palast spielt der neue — rückwirkend zum 1. August 2017 gültige — Vertrag mit dem Eishockey-Club eine wichtige Rolle. Die Krefeld Pinguine sind Hauptmieter im König-Palast, zahlen künftig nur noch 45 000 statt 202 000 Euro Hallenmiete, außerdem wird es die sogenannte Zuschauerbeteiligung nicht mehr geben. Die brachte 84 Cent pro Gast und somit zwischen 110 000 und 113 000 Euro pro Jahr. Das Eis wird ebenfalls zur Verfügung gestellt und ist in der Hallenmiete enthalten. Die Pinguine sind nicht, wie von Club-Boss Wolfgang Schulz nach WZ-Informationen angestrebt, an den Schanklizenzen beteiligt worden.

Insgesamt verschlechtert sich das Ergebnis des König-Palastes im Gegensatz zu 2017 um 253 300 Euro und folgt damit dem Trend der vergangenen Jahre. Beim Seidenweberhaus steigt der Zuschussbedarf von 710 600 Euro in 2017 auf 813 600. Interessant: Die Gesamtaufwendungen werden mit 1 550 330 Euro in 2018 berechnet. Ohne große Sanierungsmaßnahmen.

Kleinere Investitionen werden sofort fällig. Im Seidenweberhaus etwa für zehn LED-Scheinwerfer, eine neue Telefonanlage und eine Aufrüstung der EDV-Anlage. Insgesamt 16 000 Euro. Im König-Palast unter anderem für Klimageräte in den Umkleiden, die Erweiterung der Sprühflutanlage oder Ticketing-Drucker. Kostenpunkt 92 300 Euro. Außerdem fallen im Kö-Pa in den nächsten Jahren Investitionen beim Brandschutz an, genauer in die Sprinkler- und in die Gebäudefunkanlage. Dazu werden neue Beamer und Kameras benötigt. Hinzu kommt, dass in der DEL ab der Saison 2019/2020 nur noch belastungsreduzierte Bandensysteme zugelassen werden. Heißt: Voraussichtlich muss 2019 eine neue Bande eingebaut werden.