Krefeld Köstlichkeiten rund um die Kartoffel
Bei der 16. Auflage der Eärpelstour präsentieren vier Gaststätten ein vielfältiges Angebot.
Verberg/Kliedbruch. Zwei Paare stehen schon mit ihren Teilnahmekarten vor der Tür von Haus Kleinlosen, doch es ist noch ein paar Minuten zu früh für die Eärpelstour durch Verberg und Kliedbruch. „Wir haben die Tour schon zweimal vor längerer Zeit gemacht. Jetzt machen wir sie noch mal mit, damit unsere Uerdinger Verwandten sie auch kennenlernen“, sagt Inge Eimers. Erst um 18 Uhr öffnet man pünktlich die Tür, und die ersten hungrigen Gäste dürfen hinein.
Im Innenhof hat Peter Siebenmorgen eine Freiluftküche und Sitzgelegenheiten unter Zeltdächern einrichten lassen. „Drei Tage waren drei Leute dabei, alles vorzubereiten — die Eärpelstour und den Start in die Biergartenzeit.“ Doch von Eröffnung der Biergartensaison kann man am Samstagabend bei acht Grad und den ersten Regentropfen nicht sprechen.
Es ist in diesem Jahr die 16. Eärpelstour in den Mai. „Anfangs haben wir mit sieben Gaststätten angefangen“, erzählt Siebenmorgen, „und jetzt sind es durch das Gaststätten-Sterben nur noch vier, die mitmachen. Aber es ist unverändert eine Gemeinschaftsveranstaltung der Wirte, und das schweißt zusammen.“ Er fügt noch hinzu, dass zwischen 13 000 und 16 000 Besucher in den vergangenen Jahren mit auf Kartoffeltour gegangen sind und die Veranstaltung natürlich auch wetterabhängig ist.
Sein kulinarisches Kern-Angebot besteht in diesem Jahr aus gebratenen „Drillingen“ (Mini-Kartoffeln) mit Bärlauchdip und wahlweise mit Nackensteak, Salm oder in einer vegetarischen Variation. Erstmals gibt es Kartoffelbrötchen, die er bei einem Bäcker hat herstellen lassen.
Im Innenhof vom Gasthaus Marcelli brät Koch Maurice Vechet gerade eine Ladung Reibekuchen. Aber auch kreative Kartoffelspezialitäten bietet er, wie zum Beispiel die „Kartodelle“, eine Frikadelle aus Hackfleisch und Kartoffeln. Eigentlich als Kindergericht ist sein „Knusperschnitzel“ gedacht. Dafür werden Kartoffelchips noch in der Tüte zerkleinert und dann die Bröselmenge mit Mehl und Ei paniert, so dass es eine Art Verwandtschaft des Schnitzels geben kann. Würzen ist bei dem Rohstoff nicht mehr nötig, und er empfiehlt, für Kinder nicht die scharfen Chips zu nehmen. Auf der Eärpelstour werden seine Chipsschnitzel schon schärfer, denn die großen Gäste mögen sie auch.
Im Schwarzen Pferd hat sich Werner Vortmann keine großen Gedanken um seine Sonderkarte zu diesem Anlass machen müssen. „Unsere Sonderkarte ist unser Standardangebot, wir sind immer sozusagen ein Kartoffelspezialist.“ Auch er hat draußen seinen Biergarten auf Vordermann gebracht, doch auch an der südlichen Moerser Straße ist an eine Nutzung dieser Tische nicht zu denken. Aber der Pächter des Lokals ist optimistisch: „Das wird hier drinnen noch voll werden, der Vorverkauf war gut.“ Bei ihm war die Küche noch bis ein Uhr in der Nacht offen. So konnten die Gäste in Ruhe ihren Mitternachts-Imbiss genießen, denn der letzte Shuttlebus zwischen den vier teilnehmenden Gaststätten geht von seiner Haustür erst um 2.17 Uhr zur Endstation Ostwall/Rheinstraße.