Kommentar Das Obdachlosen-Konzept der Stadt Krefeld ist rund

Meinung | Krefeld · Gut gerüstet zeigt sich die Stadt Krefeld bei der Hilfe für Wohnungslose im kommenden Winter. Skandalöse Zustände, wie vor einem Jahr, sollen sich nicht wiederholen.

Im vergangenen Winter standen Obdachlosen viel zu wenige Schlafplätze zur Verfügung (Symbolbild).

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Im vergangenen Winter standen Obdachlosen viel zu wenige Schlafplätze zur Verfügung. Einige davon wurden nach einem Heizungsausfall auch noch zur Eishöhle. Das soll sich im kommenden Winter nicht wiederholen.

Besonders positiv hervorzuheben ist, dass sich die Stadtverwaltung mit Wohlfahrtsverbänden wie Caritas und Diakonie sowie der Emmaus-Gemeinschaft starke Partner an die Seite geholt hat, die allesamt in der Arbeit mit Menschen ohne Wohnung viel Erfahrung haben. So kann ein breites und über das südliche Stadtgebiet verteiltes Angebot von Schlaf- und Aufenthaltsplätzen geschaffen werden. Sinnvoll ergänzt wird dieser Ansatz um ein mobiles Angebot, das auch diejenigen erreichen soll, die ganz bewusst auf einen Platz in einer Notschlafstelle verzichten.

Ein positives Signal für die Anwohner der ehemaligen Don-Bosco-Schule an der Feldstraße ist sicher, dass dort auch im Winter nur mit maximal 50 Übernachtungsplätzen geplant wird. Das trägt weiter zur Entspannung bei. Denn der geballte Protest der Bürger richtete sich im Sommer vor allem gegen die Größenordnung einer geplanten Erweiterung des Hauses zur zen­tralen Unterkunft mit bis zu 90 Plätzen. Die Verteilung der wohnungslosen Menschen auf verschiedene Einrichtungen, wie jetzt für die kalten Monate vorgestellt, ist eine gute Idee. Insofern könnte das Konzept für den Winter die Blaupause für eine dauerhafte Lösung sein.